Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universität zu Köln (IdSL), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit macht sich somit zur Aufgabe verschiedene Arten des Dissens, Sprecherabsichten und -tendenzen zu untersuchen, Diskursstränge dessen herauszuarbeiten und anhand wiederkommender Merkmale diese Sprachform sprechakttheoretisch einzuordnen. Mediale Performanzrahmen, die ebenfalls zur Konstutierung des eigenen „Images“ dienen können, sollen nicht besprochen werden. Das sogenannte Boasten (engl. to boast, übersetzt „prahlen“), soll ebenfalls in Augenschein genommen werden, ausgehend von der Annahme, dass Dissen und Boasten sich nicht nur im Deutschrap abwechseln, sondern gegenseitig unterstützen, um ein extremes Selbstbild zu konstruieren und im Vergleich dazu einen ganz bestimmten Augenschein auf das (suggerierte) Gegenüber zu werfen. Die Arbeit wird somit zunächst mit einer groben theoretischen Einführung anhand von John L. Austins und John R. Searles Ideen in die Sprechakttheorie beginnen. Hintergründe der deutschen HipHop-Kultur sollen dargelegt werden, bevor dann die Diskursstränge Boasten und Dissen anhand wiederkommender inhaltlicher Themen genauer untersucht werden sollen. Dabei wird im Kontext des Boasten auf Kategorien wie Hautfarbe, Kriminalität und Rapstil eingegangen, im Vordergrund sollen allerdings die Handlungsstränge des Dissens in Bezug auf Gruppen, Geschlechter und Sexualität stehen. Die Relation von den Aussagen und ihren Benutzern soll anschließend sprechakttheoretisch eingeordnet werden. Es soll hinterfragt werden, ob Dissen als eigenständiger Sprechakt verstanden werden kann und inwiefern sich ein Diss von einer Beleidigung abgrenzt.