Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Gesundheit - Kinder und Jugendliche, Note: 2,0, Fachhochschule Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Kinder und Jugendliche zeigen sich aufgrund mangelnder Copingstrategien sensibel für das Entstehen von dissoziativen Störungen. Aufgrund der vielen Zeit, die Lernende in der Schule verbringen, wird dieser Institution eine hohe Bedeutung bezüglich Prävention und Gesundheitsförderung beigemessen. Während es für andere psychische Erkrankungen bereits eine Menge präventiver und gesundheitsfördernder Maßnahmen gibt, ist dies bei dissoziativen Störungen nicht der Fall. Um hierfür Maßnahmen zu entwickeln, benötigt es jedoch zunächst einmal den aktuellen Wissensstand über dissoziative Störungen an sich. Das Ziel der Bachelorarbeit ist es daher, die Forschungsfragen zu beantworten, inwieweit angehende Lehrende in Deutschland Kenntnisse in Bezug auf dissoziative Störungen besitzen und ob angehende Lehrende weniger über dissoziative Störungen als, am Beispiel der Depressionen, über andere psychische Erkrankungen informiert sind. Zur Beantwortung dieser Forschungsfragen ist eine quantitative Studie mittels Online-Umfragebogen zum aktuellen Kenntnisstand bei angehenden Lehrenden durchgeführt worden. Spezifisch haben die Befragten an einem Wissenstest teilgenommen sowie ihre Kenntnisse selbst eingeschätzt. Dabei hat sich diese Wissensabfrage sowohl auf dissoziative Störungen als auch auf Depressionen bezogen. Des Weiteren haben die Befragten die Relevanz dieser Störung für angehende Lehrende eingeschätzt und angegeben, ob sie sich mehr Informationen diesbezüglich wünschen würden. Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass angehende Lehrende in Deutschland nur wenig bzw. wenig korrektes Wissen über dissoziative Störungen aufweisen und signifikant mehr Wissen über Depressionen als über dissoziative Störungen besitzen, wobei der Wunsch nach mehr Wissen und eine von angehenden Lehrenden erkennbare Relevanz dieser Störung für ihr Berufsfeld vorhanden ist. Eine Vorbildung im medizinischen, pädiatrischen, psychiatrischen oder psychosomatischen Bereich hat dabei keine Auswirkungen auf den Wissensstand gezeigt. Dies hat zur Folge, dass eine Implementierung präventiver und gesundheitsfördernder Maßnahmen zunächst vor allem im Bereich der Informationsvermittlung, z.B. in Form von Informationsveranstaltungen, innerhalb der Schule sinnvoll ist. Weiterführende Forschung könnte auf die Wirksamkeit von stressreduzierenden Maßnahmen auf die Prävention und Gesundheitsförderung dissoziativer Störungen ausgerichtet sein.