Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 2,0, Universität Bielefeld (Fakultät für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Problemrelevanz der stark validen (Stichprobe N=171 Befragte) und eindeutig reliablen empir. standardisierte Fragebogen-Studie: Reaktionen auf starken Dauerstress können in ihrer Defensivität nicht nur für Arbeitsprozesse, sondern auch für Studienbiografien und Studenten/innen enorm problematisch werden. Die psychosozialen Beratung z.B. in universitären Institutionen sind dann ebenfalls von misslungenem Coping betroffen, z.B. bei verzögerten Studienzeiten, Belastungen (u.a. Depressionen) und Studienwechsel bis hin zu Studienabbruch. Ähnlich wie Arbeitsstrukturen regelmäßig Disstress erzeugen und dadurch eine Bewältigungsaktivität mittels Ressourcenmobilisierung (engl. Coping) erzwingen, zeigen sich im Alltag von StudentInnen auch sog. Interaktionsprozesse mit Stresskontexten - allerdings in spezifischen universitären Settings mit Arbeitsszielen und organisatorischen Anforderungen. Diese sozialpsychologisch-soziologische Arbeit kann mittels der Fragebogenmethode Stressbelastung, Reaktionen und Bewältigungsressourcen kausal analysieren und damit offene empir. Forschungslücken abdecken helfen. Dabei werden nicht nur grundlegende Theorieansätze der internationalen Coping- und Disstressforschung dargelegt, sondern auch der Netzwerktheorie als wichtige Basis für soziale Integration als Vermittler- und Pufferressource. Die teilw. hochsignifikanten Ergebnisse zeigen nicht nur deskriptiv u.a. Stärke des Stressempfindens. Sondern weit darüber hinaus auch Kausalitäten, die als Kontexte solche Stressbelastungen und Responses der Akteure verursachen. Solche Faktoren für u.a. Stressoren und für defensive/ offensive Bewältigungen waren insb. Selbstwirksamkeitseinstellungen, Integration in Netzwerke (z.B. Formen des social support seeking) und soziodemographische Merkmale (Geschlecht, Bildungshintergrund, Alter u.a.). So konnte u.a. bewiesen werden, dass weder Geschlecht, Finanznotlage, Supportmobilisierung oder Netzwerkdichte und -quantität ernsthaft nennenswerte Einflüsse auf die empfundene Stresshöhe zeigten. Aber dass z.B. eine hohe, positive Einstellung bezüglich der eigenen Leistungskompetenz (self efficacy) erkennbar Stress verringert. Die sinnvollen Bewältigungsreaktionen bzgl. Belastungen (und deren Ursachen) wurden sehr gering von Hochschulerfahrung oder Stressorenhöhe gefördert. Aber umgekehrt wurden defensive Bewältigungen (z.B. Studienabbruch) leicht durch niedrige Kompetenzeinschätzung und mittelstark durch Studienstress des Semesters verursacht. [...]
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