Der Autor meint auf Seite 36, dass der Islam sich immer daran gehalten habe, sich an Traditionen und Gebräuche eines anderen Landes anzupassen, wenn man dorthin auswandert. Darüber hinaus könne man die Inhalte der Religion auch an die Zeitläufe bzw. moderne Sichtweisen adaptieren, sie sozusagen
weiterentwickeln. Er nennt aber keine Beweise/Belege dafür und ich möchte die Sure 86,13 des Koran…mehrDer Autor meint auf Seite 36, dass der Islam sich immer daran gehalten habe, sich an Traditionen und Gebräuche eines anderen Landes anzupassen, wenn man dorthin auswandert. Darüber hinaus könne man die Inhalte der Religion auch an die Zeitläufe bzw. moderne Sichtweisen adaptieren, sie sozusagen weiterentwickeln. Er nennt aber keine Beweise/Belege dafür und ich möchte die Sure 86,13 des Koran dagegen halten: „Dieser Koran ist wahrlich ein entscheidendes, letztes Wort.“
Was ich gleich zu Beginn des Buches also vermisse ist die Ausgestaltung des muslimischen Glaubens des Autors. Wie sieht er die Mekka Zeit und die spätere Medina Zeit von Mohammed? Werden Auswanderungen der Muslime in Länder der Ungläubigen nicht ganz anders gesehen, d.h. man kann sich zum Schein durchaus anpassen, darf aber die zugrunde liegenden Inhalte nicht vergessen. Eine klare Aussage ist dies, Sure 2,2: „Dies ist das Buch, an dem kein Zweifel besteht. Es ist eine Rechtleitung für die Frommen.“
Ich lese das: „Die DITIB realisiert nicht, dass sie immer mehr jungen Muslimen keine relevanten Perspektiven mehr zu bieten hat, dass sie für ein Islamverständnis steht, mit dem sich immer mehr junge Menschen nicht identifizieren können.“ (S. 37) Nun, diese jungen Menschen wählen überwiegend Erdogan und hängen mehr und mehr einem traditionellen Verständnis des Islam an. Der Autor nennt keine Belege für seinen gegenteiligen Befund. Ebenso lese ich nichts Konkretes von den unzeitgemäßen Religionsvorstellungen der Islamverbände.
Alle Maßnahmen deutscher Regierungen haben nur zu einer Verfestigung der islamischen Enklaven in Deutschland geführt. Der Autor stellt das selbst fest auf Seite 121, lässt aber eine saubere Ursachenanalyse völlig aus. Er redet von einem deutschen Islam, wohl wissend dass Bassam Tibi mit seiner europäischen Variante völlig gescheitert ist. Prof. Khorchide muss von der Polizei beschützt werden, ebenso wie andere Islam-Verbesserer (Mansour, Abdel-Samad u.v.m.) Woher kommt das Überlegenheitsdenken der Islam-Verbandsfunktionär, das auf Seite 122 festgestellt wird? Wer im Koran liest, wird fündig, offensichtlich hat das der Autor noch nicht ausreichend getan.
Die Frage ist ganz einfach, ob man Intoleranz einer Religion dulden kann und nicht ob wir eine Verpflichtung zur säkularen Trennung hätten wie vom Autor auf Seite 131 insinuiert. Diese Frage muss der Eigenständigkeit einer Religion vorgeschaltet sein, die von Ungläubigen als einer Gruppe von Menschen spricht, die die schlechtesten aller Geschöpfe seien, mit denen man nicht befreundet sein solle.
Insgesamt: Ein weiteres Buch der reinen Vernebelung von zugrunde liegenden Tatsachen, die sich aus den Grundlagenwerken des Islam (Koran, Hadith, Biografie Mohammeds) ableiten lassen. Dabei wird die Stellung der Frau nicht ausreichend problematisiert. Ich empfehle stattdessen das Buch des aus der Türkei ausgewiesenen Verfassungsrechtlers, Ilhan Arsel: „Frauen sind Eure Äcker.“ Danach sollte man über die verfassungsrechtlich zulässige Religion des Islam aufgeklärt sein.