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Geschichten über das Fremde und gleichzeitig Schöne, über das Heranwachsen zwischen den Kulturen, Heimat und Sehnsucht. Was meint man, wenn man Zuhause sagt? Wo ist man heimatberechtigt? Heimat wird nicht gefunden, aber sie holt einen ein, taucht im Rückspiegel auf, sobald man ausbrechen will. Von Zagreb, Klagenfurt oder Wien nach Teheran ist es oft nur ein Gedankensprung. Da wie dort interessiert sich Anna Baar weniger für Schauplätze und angebliche Sehenswürdigkeiten als für das Geheime und Verheimlichte. Sie sieht genau hin, geht über Schmerzgrenzen, erzählt von der Großmutter, die im…mehr

Produktbeschreibung
Geschichten über das Fremde und gleichzeitig Schöne, über das Heranwachsen zwischen den Kulturen, Heimat und Sehnsucht. Was meint man, wenn man Zuhause sagt? Wo ist man heimatberechtigt? Heimat wird nicht gefunden, aber sie holt einen ein, taucht im Rückspiegel auf, sobald man ausbrechen will. Von Zagreb, Klagenfurt oder Wien nach Teheran ist es oft nur ein Gedankensprung. Da wie dort interessiert sich Anna Baar weniger für Schauplätze und angebliche Sehenswürdigkeiten als für das Geheime und Verheimlichte. Sie sieht genau hin, geht über Schmerzgrenzen, erzählt von der Großmutter, die im Zweiten Weltkrieg gegen die Nazis kämpfte und im jugoslawischen Bruderkrieg vor den eigenen Leuten in ihren Keller fliehen musste, von der einst schönen, bewunderten Frau, die sich als kranke Greisin nicht zurechtmachen lässt für die Freunde aus Kärnten. Immer geht es um das Anderssein, um den Hass der Deutschkärntner gegen die Kärntner Slowenen und Jugoslawen, den Kindheitsduft von Mandeln und getrockneten Feigen, um Heimatstolz und Heimatscham, um die Erkenntnis, dass schöne Worte nicht taugen, das Schreckliche zu benennen. Einmal wütend, dann wieder zärtlich und heiter schreibt Anna Baar gegen die eigene Sprachlosigkeit an, ringt um präzise Worte für das Unsägliche und Beschönigte. Ihre Beschäftigung mit dem Vergangenen zielt auf das Heutige ab. Ein tiefgründiges, politisches und hochaktuelles Buch.

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Autorenporträt
Anna Baar, geb. 1973 in Zagreb (ehem. Jugoslawien). Kindheit und Jugend in Wien, Klagenfurt und auf der dalmatinischen Insel Brac. Ihr Debütroman »Die Farbe des Granatapfels« stand drei Monate, ihr Roman »Nil« zwei Monate auf der ORF-Bestenliste. 2020 wurde sie mit dem Humbert-Fink-Literaturpreis der Stadt Klagenfurt ausgezeichnet. Anna Baar lebt in Klagenfurt und Wien.
Rezensionen
»erstaunlich, mit welcher Brillanz Anna Baar zwischen Empörung und Furor über die politischen Verhältnisse (...) und Familiengeschichten, Kindheitserinnerungen und Reiseerlebnissen pendelt und (diese) zu einem eindrucksvollen Erzählkunstwerk verknüpft.« (Lothar Struck, Glanz&Elend, 11.03.2022) »keine falsche Idylle, sondern das richtige Leben, wie es ist, sein könnte, sein müsste.« (Lothar Struck, Glanz&Elend, 11.03.2022) »Ihr Erzählband gleicht einem Underground-Blues unserer Tage, eindringlich und groß ist der Nachhall.« (Werner Krause, Kleine Zeitung, 19.03.2022) »Anna Baars Mischung aus Klugheit und sprachlichem Können ist umwerfend.« (Peter Pisa, Kurier, 02.04.2022) »ein( ) Erzählband (...), der in seiner sprachlichen Virtuosität wie seiner kaleidoskopartigen historisch-biographischen kritischen Zeitreise begeistert.« (Walter Pobaschnig, Blog Literatur outdoors, 31.03.2022) »auf die stimmige Kombination aus Schonungslosigkeit, bösem Witz und nachdenklicher Selbstvergewisserung trifft man nicht alle Tage.« (Björn Hayer, Die Presse/Spectrum, 02.04.2022) »Souverän in der Haltung, dabei immer lebendig, sprachlich kunstvoll, elegant und tiefgründig. (...) Persönliches und Öffentliches sind in ihren Erzählungen verbunden, eindrücklich und sinnlich.« (Carsten Hueck, Ö1 Ex libris, 17.04.2022) »Baar wirft in den hier versammelten Texten erleuchtende Blicke auf ihre Kindheits- und Familiengeschichte, ebenso auf deren Topographie: das Land, in dem sie aufwuchs, in dessen Sprache sie mit artistischer Souveränität schreibt, und das mit dem sie sich verbunden fühlt vor allem über die enge, liebevolle Beziehung zur eigenen Großmutter.« (Carsten Hueck, Ö1 Ex libris, 17.04.2022) »Tiefgründig. Wortgewaltig. Rigoros. Sehnsüchtig. Anna Baar eben.« (Sabine Ertl, Die Brücke, April/Mai 2022) »Es geht (...) vor allem aber um eine Zerrissenheit zwischen zwei Kulturen und Sprachen, in der sich große Konflikte im Kleinen abbilden. Gerüche aus der Kindheit und Zorn über die Gegenwart verbinden sich zu einer intensiven Mischung.« (Wolfgang Huber-Lang, APA, 20.04.2022) »Gesellschaftskritik, unbeirrt und couragiert. (...) Doch die Autorin glänzt auch in zarten, melancholischen Passagen« (Ingeborg Waldinger, Wiener Zeitung, 18./19.6.2022) »Anna Baar schreibt große Literatur. Sie ist ein Fest der Sprache, die für einen Menschen das Überleben erst ermöglicht.« (ORF, 20.06.2022) »Diese Prosa ist geschmeidig und elegant, fließt melodiös, das macht es auch harten Wahrheiten leicht, sich im Gedächtnis festzukrallen.« (Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, 12.08.2022) »Diesem wunderbaren und einzigartigen Buch sind sehr viele Leser*innen zu wünschen und es wird gerne zum Kauf empfohlen.« (Susanne Korbel, ekz Bibliotheksservice, Mai 2022) »Baar schreibt unsentimental, dicht und zart, mit einer leisen Behutsamkeit über die Dinge des Lebens. Dieses kostbare Buch ist schön und traurig zugleich.« (Thorsten Paprotny, Am Erker, 15.10.2022) »ein kluges und kritisches Werk mit viel Herz und Ironie« (city-flyer, 08.06.2022) »Gesellschaftskritik, unbeirrt und couragiert. Weil es aufzurütteln gilt, was man liebt.« (Ingeborg Waldinger, Wiener Zeitung, 18./19.06.2022) »Einmal wütend, dann wieder zärtlich und heiter schreibt Anna Baar gegen die eigene Sprachlosigkeit an, ringt um Worte für das Unsägliche und Beschönigte.« (Christine Hoffer, Bücherschau, 2022)…mehr