Wie entstehen Musikdokumentationen? Und woran orientieren sich die Produzierenden - an der außerfilmischen Wirklichkeit oder an institutionellen Vorgaben, Quoten und Absatzmärkten? Christian Bettges beantwortet diese Fragen in Auseinandersetzung mit Jürgen Habermas' »Theorie des Kommunikativen Handelns« und arbeitet so multidimensionale Begründungsprozesse heraus. Er begreift Musikdokumentationen als Teil gesamtgesellschaftlicher Realitäten und formuliert eine radikale Absage an »Abbild-Theorien«. Im Rahmen künstlerischer Forschung rücken rationale Praxen des Kompilierens und Arrangierens von Materialien in den Timelines digitaler Schnittsysteme ins Zentrum der Analyse.
O-Ton: »Musikdokumentationen sind dann gut, wenn sie gewissermaßen ein musikalisches Arrangement in Bildern liefern« - Christian Bettges im Interview bei epd-Medien am 11.08.2022. O-Ton: »Mit Musikddokumentationen werden gesellschaftliche und kollektive Erinnerungen an konkreten Lebensgeschichten verhandelt« - Christian Bettges im Gespräch bei Deutschlandfunk Corso am 16.02.2022. Besprochen in: MEDIENwissenschaft, 2 (2023), Hans-Jürgen Wulff