Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 2,0, Universität Erfurt (Staatswissenschaftliche Fakultät - Fachrichtung Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Analyseebenen der Soziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Der vorliegende Essay will sich der Frage widmen wie Rasse als Ordnungskategorie in der sozialen Umwelt von Individuen in spezifischen Situationen dargestellt wird. In Anlehnung an den wegweisenden Aufsatz aus der Geschlechtersoziologie von West und Zimmerman „Doing Gender“, der hier im Einführungs- und Brückenkapitel eine zentrale Rolle einnehmen soll, lautet das diesen Essay durchziehende Schlagwort „Doing Race“. Die Präsentation und Vermittlung dieser Ordnungskategorie soll jedoch nicht ausschließlich analog zum Doing Gender konzipiert und analysiert werden, vielmehr wird explizit auch der mit ihm verwandte Ansatz der Perfomanz (performance) einbezogen. In der Geschichtswissenschaft ist er, ausgehend von den Vereinigten Staaten mit folgender Breitenwirkung hinein den europäischen Diskurs, in den letzten 10 Jahren als neue theoretische Strömung der Historiographie kritisch diskutiert worden. Für diese Arbeit sollen Jürgen Martschukat und Steffen Patzold als deutsche Avantgardisten für die theoretische Grundlegung herangezogen werden. Beginnend mit einer Darstellung der Funktionsmechanismen des Doing Gender und der Performanz anhand der hier resümierenden fundamentalen Arbeiten der genannten Autoren sollen Gemeinsamkeiten und ggf. Unterschiede zwischen beiden Ansätzen aufgezeigt werden. Nachfolgend und abschließend werden wir uns einem, hier aufgrund des Raumes leider nicht ausführlich behandelbarem empirischem Bereich der Darstellung von Rasse zuwenden - dem Sport, am Beispiel des Golfers Tiger Woods und das Boxers Jack Johnsons, die beide als Afroamerikaner in ursprünglich als “weiß“ klassifizierten Sportarten zu Ruhm und Ehre gelangten, aber dieser Erfolg unterschiedlich wahrgenommen und darauf reagiert wurde.