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Es sind die Hände des Doktor Disselhorst, diese roten Krebsscherenhände, die seine Herkunft nicht verleugnen können. Disselhorsthände, wie die seines Vaters und seines Sohnes – geeignet für den Griff in die Heringstonne des väterlichen Kolonialwarenladens. Doch die Mutter ließ den Sohn studieren – wenn auch ohne Glück. Als unbedeutender Journalist einer Provinzzeitung und ehemaliger Dramaturg an einer kleinen Bühne fristet Disselhorst mit Frau und Kind sein freudloses Dasein. Ein Zufall, eine spontane Hilfe des groben und doch künstlerisch-sensiblen Mannes bringt die Wende. Ausgerechnet den…mehr

Produktbeschreibung
Es sind die Hände des Doktor Disselhorst, diese roten Krebsscherenhände, die seine Herkunft nicht verleugnen können. Disselhorsthände, wie die seines Vaters und seines Sohnes – geeignet für den Griff in die Heringstonne des väterlichen Kolonialwarenladens. Doch die Mutter ließ den Sohn studieren – wenn auch ohne Glück. Als unbedeutender Journalist einer Provinzzeitung und ehemaliger Dramaturg an einer kleinen Bühne fristet Disselhorst mit Frau und Kind sein freudloses Dasein. Ein Zufall, eine spontane Hilfe des groben und doch künstlerisch-sensiblen Mannes bringt die Wende. Ausgerechnet den Intendanten der Vereinigten Stadttheater rettet er durch einen beherzten Griff vor dem Unfalltod und wird zum Dank Direktor Hardeggers rechte Hand. Sogar zum Nachfolger wird er nach dessen baldigem Tod bestimmt. Sein Erfolg allerdings beruht allein auf dem kühnen Entschluss, die völlig unbekannte Gisela Wegener auf seine Bühne zu holen. Ohne jede Bühnenerfahrung macht ihr genialisches Talent und ihr mitreißendes Spiel sie zum Liebling aller Bühnen und übertrumpft bald den Neid der Kollegen. Doch ihr kometenhafter Aufstieg wird Disselhorsts Untergang, aus seiner Verehrung für die begnadete Künstlerin wird leidenschaftliche Liebe, deren Glut ihn völlig verzehrt. In seiner Verzweiflung an der unerwiderten Liebe seines ehemaligen Schützlings glaubt er aus Käthe Welters eine zweite Gisela machen zu können – die einfache Wirtstochter sieht ihr zum Verwechseln ähnlich. Doch die Begegnung mit ihr besiegelt sein Schicksal. Dramatisch, fesselnd und mitreißend erzählt der Roman von einem Mann, der, Künstlerseele und Kleinbürger zugleich, über der Liebe seines Lebens zugrunde geht.-
Autorenporträt
Anny Freifrau von Panhuys (1879 – nach 1941) ist eine deutsche Unterhaltungsschriftstellerin in der Tradition von Nataly von Eschstruth, Hedwig Courths-Maler und Helene Butenschön ("Fr. Lehne"), die etwa 100 Romane geschrieben hat und auch als Schauspielerin tätig war. Geboren wurde sie am 27. März 1879 als Tochter des Dachdeckermeisters, Dachpappenfabrikanten und Gelegenheitsdichters Ignaz Umouaft in Eberswalde. Durch ihre Adelsheirat wurde sie Freifrau. Panhuys begann um 1915, meist mehrere Romane pro Jahr zu veröffentlichen und war bis zu Beginn der vierziger Jahre literarisch aktiv. 1931 kehrte sie wieder nach Eberswalde zurück, wo sie in der Grabowstraße 28 wohnte. Ihr genaues Todesdatum konnte nicht ermittelt werden. Ihre Bücher wurden auch nach ihrem Tod noch immer wieder neu aufgelegt – vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren – und teils auch ins Niederländische übersetzt. Während die Romane der älteren Nataly von Eschstruth vornehmlich im gehobenen Adelsmilieu spielen, ist Anny von Panhuys' Hauptthema der Niedergang und Bedeutungsverlust des (in ihren Büchern meist verarmten) Adels und sein Streben nach Anschluss an die neue bürgerliche Welt.