Zu zweit dabei - und zwar überall, wo was los ist! Das war bei den eineiigen Zwillingen Werner und Reinhard Seidel zumindest in jungen Jahren der Fall! In Niederschlesien, wo sie 1936 geboren wurden und bis zum Jahr 1950 lebten, ging es zunächst trotz des Nationalsozialismus noch beschaulich
zu.
Auch wenn die sechsköpfige Familie Seidel auf den Pfennig schauen musste, haben die Eltern Arthur…mehrZu zweit dabei - und zwar überall, wo was los ist! Das war bei den eineiigen Zwillingen Werner und Reinhard Seidel zumindest in jungen Jahren der Fall! In Niederschlesien, wo sie 1936 geboren wurden und bis zum Jahr 1950 lebten, ging es zunächst trotz des Nationalsozialismus noch beschaulich zu.
Auch wenn die sechsköpfige Familie Seidel auf den Pfennig schauen musste, haben die Eltern Arthur und Johanna ihren vier Söhnen ein warmherziges und friedliches Familienleben geboten, in dem es an nichts fehlte. Zwei Dinge waren von besonderer Bedeutung, nämlich das christliche Leben in der evangelischen Gemeinde und die Musik.
Dass die Lebensgeschichte so warmherzig und atmosphärisch, dabei ehrlich und offen daherkommt: das ist der Autorin Elke Ottensmann ganz allein zuzuschreiben, die durch ihren einfühlsamen Erzählstil aus den Erinnerungen der beiden Zwilligen, von denen einer (Reinhard) ihr Vater, der andere (Werner) ihr Onkel ist, eine kraftvolle, dabei bunte und lebendige, oftmals leider auch schmerzhafte Geschichte gezaubert hat.
Die Jungs wurden ganz klar mit einem Blechlöffel im Mund geboren, was die weltlichen Güter anbelangte, die sie umgaben. Doch war ihre Kindheit dennoch eine goldene, was sie ausschließlich ihren Eltern, deren Wertvorstellungen und den klaren Strukturen innerhalb der Familie, vor allem jedoch der unendlichen LIebe, die sie von Beginn an erfuhren, verdankten. Die Unbeschwertheit, die sie über lange Phasen ihrer frühen Kindheit begleitete, klingt immer wieder durch.
Durch die Zeit des Nationalsozialismus, später durch das Leben in der sowjetischen Besatzungszone, wobei Niederschlesien bald zu Polen gehörte, hat Familie Seidel stets ihre Überzeugung gewahrt, auch in den schlimmsten Zeiten. So verlor sie, die sich jahrelang mutig allen Widrigkeiten stellte, 1950 schließlich doch ihre Heimat. Doch das Wichtigste, ihre Würde, ihre Glaube an Gott und das Mit- und Füreinander in ihrer eigenen Familie - das hat sie sich stets erhalten, dadurch, dass sie sich selbst treu blieben.
Diese auf Originaldokumenten, vor allem jedoch auf Erzählungen der beiden Protagonisten basierende Lebensgeschichte ist eine ganz besondere Ehrung der nun bereits über 80jährigen Zwillingsbrüder Werner und Reinhard Seidel und ein Geschenk für alle Leser dieser wunderbaren, sehr persönlichen Biographie!