Für Alleinerziehende wirft die jüngste Arbeitsmarktreform („Hartz IV“) ganz besondere Probleme auf – und betroffen sind vor allem Frauen: Sie stellen fast 95% der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen. Manuela Schwarzkopf stellt diese Gruppe in den Mittelpunkt ihrer Untersuchung. Trägt das Gesetz zu einer verbesserten Förderung und Arbeitsmarktintegration dieser „doppelt Geforderten“ wirksam bei? Wird die Praxis den gleichstellungspolitischen Zielen, wie sie im Sozialgesetzbuch II ausdrücklich formuliert sind, tatsächlich gerecht? Und wie ist „Hartz IV“ zu bewerten, wenn man Kriterien aus der internationalen feministischen Wohlfahrtsstaatsforschung heranzieht und den Maßstab einer echten Wahlfreiheit zwischen Erwerbsteilhabe und Ausübung von Sorgeverantwortung im Sinne einer sozial inklusiven Staatsbürgerschaft anlegt? Die Autorin untersucht diese Fragen, indem sie die gesetzlichen und institutionellen Rahmenbedingungen aufarbeitet und die sozial- und gleichstellungspolitischen Ziele mit aktuellen empirischen Befunden zur Förderung alleinerziehender Frauen konfrontiert. Die Analyse führt zu einem kritischen Fazit, das Mängel und Widersprüche resümiert und Anforderungen an eine gleichstellungsorientierte Arbeitsmarktpolitik benennt.