Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Universität Trier (Universität Trier), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung "Die Leiden des jungen Werther" von Johann Wolfgang Goethe 1774 verfasst, ist ein vielseitig interpretiertes, facettenreiches Werk. Im Mittelpunkt steht die Geschichte eines jungen Mannes namens Werther, der sich in eine Frau verliebt, ohne jede Hoffnung auf eine Erfüllung dieser Liebe. Er leidet sehr darunter, wie auch unter gesellschaftlichen Zwängen und flüchtet sich in eine eigene scheinbar heile Welt, dort erschafft er sich in seinen Tagträumen ein eigenes Utopia. Nach und nach bemerkt er, dass diese Welt nicht real ist, dass seine Liebe nicht erfüllt werden kann und sieht seinen einzigen Ausweg im Freitod. Das Werk - ein Briefroman - ist in zwei Bücher aufgeteilt, wobei das erste Buch Werther in Hochstimmung zeigt1. Er geniest die Natur, er liest leidenschaftlich gern, er verliebt sich in Lotte. Dieses Buch enthält seine Briefe vom 4. Mai bis zum 10. September 1771 an einen Freund namens Wilhelm, dessen Antworten jedoch nur als Reaktion in Werthers Briefen zu erkennen sind. Der zweite Teil umfasst die Briefe vom 20. Oktober 1771 bis zum Dezember 1772 und eine Schilderung der letzten Ereignisse durch den Herausgeber. Somit ist das Werk in zwei etwa gleich lange Teile zerlegt, und in diesen beiden Büchern spiegelt sich die auf - und absteigende Linie der Liebesbeziehung zwischen Werther und Lotte.2 Genau wie Werthers Laune, so ändert sich auch seine Umgebung. Parallelgeschichten von anderen Personen mit ähnlichem Geschick unterstreichen Werthers eigenes Leiden und weisen auf dessen Ende hin. Auch Werthers veränderte Naturwahrnehmung und sein wechselnder Literaturgeschmack sind Fäden des komplexen Spinnennetzes, mit der sich die Struktur des Werkes am besten beschreiben lässt. Während die Fäden aus den glücklichen Tagen zum Zentrum des Netzes - der Liebe zu Lotte - hindeuten, so wie es auch die Geschicke der Menschen aus den Parallelgeschichten zu tun scheinen, scheinen die Fäden, die für die Verdunkelung von Werthers Welt und seiner Liebe stehen, jedoch davon wegzulaufen. Diese Parallelgeschichten, Spiegelungen und Kontraste werden in dieser Arbeit näher untersucht und durchleuchtet. --- 1 Die Briefe stehen auch zueinander in spiegelnden Kontrasten. Vgl. hierzu Siepmann S. 83 - 87 die Struktur des Romans. 2 Vgl. Blessin S. 27 ; s. auch: Rumpf S. 24/25
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