Hetzjagd
Ines lebt in einem Dorf in Niedersachsen und arbeitet im Geschäft ihrer Eltern. Sie ist genervt von all dem Klatsch und Tratsch der Dorfbewohner und würde am liebsten irgendwo neu anfangen.
Als Susanne plötzlich spurlos verschwindet, fängt die Gerüchteküche an zu brodeln. Die Bewohner
spekulieren auf ein Verbrechen, und eines ist für sie klar: Der sonderbare Frank steckt dahinter.…mehrHetzjagd
Ines lebt in einem Dorf in Niedersachsen und arbeitet im Geschäft ihrer Eltern. Sie ist genervt von all dem Klatsch und Tratsch der Dorfbewohner und würde am liebsten irgendwo neu anfangen.
Als Susanne plötzlich spurlos verschwindet, fängt die Gerüchteküche an zu brodeln. Die Bewohner spekulieren auf ein Verbrechen, und eines ist für sie klar: Der sonderbare Frank steckt dahinter. Und die Hetzjagd beginnt.
Meine Meinung:
Dieses Buch ist für mich ein absolutes Lesehighlight!
Mir fällt es schwer meine Gefühle in Worte zu fassen, denn die Story hat mich wahnsinnig bewegt und meine Emotionen Achterbahn fahren lassen.
Ich kann gar nicht sagen wie oft die Wut in mir hochgestiegen ist, aufgrund solch einer Ungerechtigkeit, die Frank erleben muss. Er ist so ein liebenswerter Mensch, herzlich, empathisch, fürsorglich. Das einzige Defizit ist, dass er geistlich etwas zurückgeblieben ist. Schlimm? Jeder normal denkende Mensch würde sagen Nein. Aber nicht diese widerlichen Dorfbewohner.
Schon als Kind war Frank Opfer von Mobbing, Hetze und Boshaftigkeit. Das hat sich im Laufe seines Lebens nicht geändert. Nur wenige Menschen stehen ihm zur Seite. Unter anderem Ines.
Ines versucht ihren guten Freund zu verteidigen und schnell spürt auch sie die Auswirkungen davon. Sie steht auf der „falschen Seite“ und kommt in das Fadenkreuz des Dorftratsches. Dennoch bleibt sie stark und lässt sich nicht beirren.
Wenn ich jetzt so an die Geschichte denke, brodelt es innerlich direkt wieder bei mir. Diese Boshaftigkeit macht mich fassungslos. Was ein kleines Gerücht, das immer weiter getratscht wird, doch für Folgen haben kann. Und ich sag euch, ich komme selbst vom Dorf und weiß wie schnell sich solche dummen Gerüchte verbreiten.
Es gab Momente, wo mir Tränen in die Augen gestiegen sind. Wie oft hätte ich Frank und seine Mutter Marie, bei der er lebt, gerne in die Arme genommen. Wie oft hätte ich ihm gerne gesagt, dass er keine Schuld an all dem hat.
Ich war so froh, dass er zumindest Ines hat, die für ihn eingestanden ist. Sie selbst war extrem frustriert von den Dörflern und den Ungerechtigkeiten. Kein Wunder, dass sie davon träumt diesem elenden Mist zu entfliehen. Sie möchte endlich leben.
Insgesamt hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Sie hat die Story feinfühlig rüber gebracht und dem Leser die Emotionen gut vermittelt. Das einzige, was mich ein klein wenig gestört hat, waren die vielen Floskeln. Viele altbackene Sprüche, die doch recht oft vorkamen. Zwar fand ich es nicht direkt unpassend, aber es war mir persönlich zu viel.
Dana Smith nimmt kein Blatt vor den Mund und haut auch mal derbe Dinge raus. Die aber sehr passend sind und die Story umso authentischer machen.
Fazit:
Dorf ohne Gewissen ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Man sollte vorsichtig mit Gerüchten sein und nicht alles glauben. Was das für Nachwirkungen haben kann, zeigt die Autorin hier mit viel Fingerspitzengefühl. Eine fesselnde Story, die mich wütend und traurig gemacht hat. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.