Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Sonstiges, Note: keine, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff Dorferneuerung steht in engem Zusammenhang mit den Begriffen Flurbereinigung, Dorfsanierung und –entwicklung. Deswegen ist es notwendig, den Begriff Dorferneuerung näher zu bestimmen und – soweit es möglich ist – von den anderen Begriffen abzugrenzen. Sowohl Dorferneuerung als auch Flurbereinigung sind in der Raumplanungs- und Siedlungsplanungshierarchie auf der Mikroebene angesiedelt, der untersten Ebene der Raumordnung, der Gemeindeplanung (vgl. LIENAU 1995, S. 210 ff.). Unter beiden Begriffen versteht man Maßnahmen, die der „Verbesserung der strukturellen Bedingungen im ländlichen Raum“ dienen und „die in besonderer Weise auf das Siedlungsbild einwirken“ (LIENAU 1995, S. 212). Auch gesetzlich werden beide Maßnahmen immer enger miteinander verknüpft (vgl. ebd.). Diese Maßnahmen sind durch den „Strukturwandel in der Landwirtschaft“, den „Funktionswandel des ländlichen Raumes sowie durch die veränderten Lebensformen“ (z. B. steigende Ansprüche an den Lebensstandard) notwendig geworden (vgl. LIENAU 1995, S. 212). Dorferneuerung umfasst grob gesagt „alle Maßnahmen zur wirtschaftlichen und kulturellen Strukturverbesserung ländlicher Gemeinden, im engeren Sinne alle auf die Siedlung bezogenen“ (LIENAU 1995, S. 216) und ist heute vor allem als eine „integrale politische Aufgabe zur Verbesserung der Lebensverhältnisse“ (HENKEL 1999, S. 280) zu verstehen. Dorferneuerung hat somit „die Siedlungseinheit als unverwechselbares Ganzes im Blick und berücksichtigt die strukturellen und funktionalen Verflechtungen des Dorfes mit seiner Umgebung“ (BALDENHOFER 1999, S. 127). Henkel bezeichnet sie zusammenfassend als „gewaltige Modernisierungskampagne des Staates“ (HENKEL 1999, S. 279). In letzter Zeit hat vor allem das Konzept der erhaltenden Dorferneuerung (s. u.) besonders an Gewicht gewonnen (HENKEL 1999, S. 280).