Der Bitte der Dial Press um ein Vorwort nahm Thomas Mann gerne an, spielte Dostojewski doch zeitlebens eine bedeutende Rolle auch für sein eigenes Schaffen. Zahlreiche Bezüge finden sich bereits in früheren Werken wie den >Betrachtungen eines Unpolitischen< (1918) oder dem Vortrag >Goethe und Tolstoi< (1921 bzw. 1925), in dem Dostojewski als Gegenpol zu Tolstoi dargestellt wird. Die Gründe seiner Faszination beschreibt Mann eindrücklich: »Meine Scheu, eine tiefe, mystische, zum Schweigen anhaltende Scheu, beginnt vor der religiösen Größe der Verfluchten, vor dem Genie als Krankheit und der Krankheit als Genie, vor dem Typus des Heimgesuchten und Besessenen, in welchem der Heilige und der Verbrecher Eines werden ...« Der hier umrissene Themenkomplex spielt auch im >Doktor Faustus< (1947) eine Rolle, dessen Kapitel XXVII Mann vor und nach dem Essay schrieb. Die im Juli 1945 verfasste Einleitung erschien im Rahmen des Erzählungsbandes noch im selben Jahr und erfuhr eine positive Rezeption. Auf Deutsch erschien sie zuerst in der Neuen Rundschau vom 4. Juli 1946.
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