Dr. Daniel ist eine echte Erfolgsserie. Sie vereint medizinisch hochaktuelle Fälle und menschliche Schicksale, die uns zutiefst bewegen – und einen Arzt, den man sich in seiner Güte und Herzlichkeit zum Freund wünscht. »Inga! Nun komm schon! Beeil dich ein bißchen!« ermahnte Gerda Kolbe ihre knapp vierzehnjährige Tochter. »Herr Weigl wird nicht sehr erfreut sein, wenn du andauernd zu spät zum Nachhilfeunterricht kommst.« Inga preßte die Lippen zusammen. Sie wollte Helmut nicht sehen – nie mehr! Andererseits… sie brauchte die Nachhilfestunde doch so dringend! Erst heute hatte sie in Latein wieder eine Fünf bekommen. Darüber würde Helmut ohnehin nicht sehr erfreut sein. Immerhin hatte er zwei volle Wochen mit ihr für diese Schulaufgabe gebüffelt. Und nun? Alles umsonst. »Ich fühle mich nicht so besonders«, behauptete Inga, konnte ihre Mutter dabei aber nicht ansehen. »Kannst du nicht anrufen und für heute absagen?« »Kommt überhaupt nicht in Frage«, wehrte Gerda Kolbe streng ab, dann seufzte sie und setzte sich neben ihre Tochter. »Was ist denn plötzlich mit dir los, Inga? Noch vor ein paar Wochen wärst du am liebsten jeden Tag zur Nachhilfe gegangen und jetzt… hast die Probleme mit Herrn Weigl? Ist er zu streng? Oder unfreundlich?« Inga schüttelte den Kopf. »Nein, mit ihm selbst hat es eigentlich gar nichts zu tun.« Lüge! schrie es in ihr. Natürlich hat es mit ihm zu tun! Es hat sogar ausschließlich mit ihm zu tun! »Es ist nur…« Sie zögerte. »Na ja… irgendwie macht mir die Schule gar keinen Spaß mehr. Ständig muß ich nur büffeln, während meine Freundinnen in die Disco gehen dürfen.« »Disco ist bei uns sowieso nicht drin«, erklärte Gerda Kolbe entschieden. »Du weißt genau, wie Papa dazu steht. Er will nicht, daß du dich in diesem verräucherten Schuppen herumtreibst