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Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 2,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Frage der medizinisch-ethischen Rechtfertigung von Dr. Heinrich Gross in Bezug auf seine Heilmethoden in der Wiener städtischen Jugendfürsorgeanstalt "Am Spiegelgrund" und der Heilpädagogischen Klinik der Stadt Wien "Am Spiegelgrund" auseinander. Ärzte wie Dr. Heinrich Gross sowie medizinische Wissenschaftler waren in der nationalsozialistischen Bewegung keine Randerscheinung, im Gegenteil: Sie…mehr

Produktbeschreibung
Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 2,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Frage der medizinisch-ethischen Rechtfertigung von Dr. Heinrich Gross in Bezug auf seine Heilmethoden in der Wiener städtischen Jugendfürsorgeanstalt "Am Spiegelgrund" und der Heilpädagogischen Klinik der Stadt Wien "Am Spiegelgrund" auseinander. Ärzte wie Dr. Heinrich Gross sowie medizinische Wissenschaftler waren in der nationalsozialistischen Bewegung keine Randerscheinung, im Gegenteil: Sie waren ein wichtiger Teil der Verwirklichung der Pläne zur Vernichtung von Menschen, die nach Ansicht der Nationalsozialisten keinen Platz in der Gesellschaft haben durften. Dr. Heinrich Gross' ethische Sichtweise in Bezug auf seine Taten "Am Spiegelgrund" erscheint aus dem zugänglichen Quellenmaterial bis dato wenig beleuchtet, weshalb eine nähere Betrachtung dieser von Interesse ist. Nach Gross' Ansicht, wiedergegeben in zahlreichen Interviews, handelte er in Bezug auf die vorherrschende Gruppenethik korrekt, aber aus heutiger Sicht, in einer Zeit, in der die Individualethik vorherrscht, würden seine Taten vermutlich als Totschlag oder auch Mord angeklagt werden. Die Arbeit beruft sich auf Sekundärquellen und wissenschaftlichen Analysen über Heinrich Gross und seine Arbeit "Am Spiegelgrund", wobei zunächst eine Übersicht der Begriffe Eugenik, Euthanasie und unwertes Leben vorgenommen wird. Darauf aufbauend und um die ethischen Fragen des Arztes Heinrich Gross genauer analysieren zu können, wird das Konzept des Eids des Hippokrates erklärt, denn seit über zwei Jahrtausenden gilt dieser als Richtschnur für die ärztliche Tätigkeit. Dieser Eid fand, obwohl während der nationalsozialistischen Herrschaft - wenn auch nicht offiziell - in Frage gestellt bzw. ausgesetzt, in der Verhaltensweise vieler Ärzte dennoch Anwendung. Das Prinzip des Nicht-Schadens und Wohl-Tuns wurde jedoch oftmals zum Prinzip des Ausmerzens und des Gnadentods. Nachfolgendes Kapitel beschreibt das Leben von Heinrich Gross sowie seine Tätigkeit am Spiegelgrund. Überlegungen in Bezug auf Ethik im Nationalsozialismus versus eine Individualethik sowie die Folgerungen des Nürnberger Ärzteprozesses und das Resümee runden diese Arbeit ab.

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