Im Mittelpunkt dieser meisterhaften humoristischen Erzählung steht der verschrobene Professor Dr. Katzenberger mit seiner Faszination für in Spiritus eingelegte Missgeburten. Eine Badereise nach Bad Maulbronn dient dem Exzentriker als Vorwand, um den Verriss eines seiner kuriosen Bücher durch Prügel am Rezensenten zu rächen. Seine Tochter Theoda, die ihn begleitet, verliebt sich in den jungen Dichter Theodobach, der ein Geheimnis hat. Jean Pauls' schwarzhumorige Gelehrtensatire liest sich, als wäre sie im 20. Jahrhundert entstanden: selbstreflexiv bis zum Geht-nicht-mehr, dadaistisch anmutender Sprachgebrauch und irrwitzige Wortneuschöpfungen. Jean Pauls Werke leben vor allem von seinem - beinahe verschwenderisch anmutenden - Umgang mit Sprache und Phantasie und seinem zwischen charmant-putzigem und skurril-grotesk changierendem Ton. Damit war der Autor schlicht zu modern für seine Zeit. Eine ironische Lovestory und als Hauptfigur einer der komischsten "Verrückten Professoren" der Literaturgeschichte. Mit einem Vorwort von Ulrich Holbein
"Einer von den Zwanzig, für die ich mich mit der ganzen Welt prügeln würde."
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Wolfgang Schneider freut sich, dass mit "Dr. Katzenbergers Badereise" nun der "komischste und hörbuchtauglichste" Roman Jean Paul als ungekürzte Lesung erschienen ist. Gebannt und gleichermaßen amüsiert lauscht der Kritiker der abwechselnd "herzlich-knurrigen und sentimentalisch-gemütvollen" Lesung Christian Brückners, dem es mühelos gelinge, die barocken Satzgebilde zu beherrschen. Schneider hört in dieser heiteren Verwechslungskomödie die Geschichte des Missgeburten- und Monstrositätensammlers Dr. Katzenberger, der sich mit seiner Tochter Theoda auf den Weg nach Bad Maulbronn begibt, um den Brunnenarzt Strykius, der seine Werke bösartig rezensierte, zu verprügeln. Dem Kritiker begegnen in diesem "Kuriositätenkabinett" zahlreiche groteske Figuren wie etwa der eitle Theaterdichter Theudobach oder das "wangenfette Ziermännchen" Strykius. Nicht zuletzt aufgrund der medizinischen Pointen, die an Thomas Manns "Zauberberg" erinnern, kann der Rezensent dieses humorvolle und skurrile Hörbuch nur unbedingt empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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