»Dann auf gute Zusammenarbeit«, sagte Dr. Laurin zu dem jüngeren Kollegen. Dr. Thiele erwiderte den festen Händedruck. Insgeheim atmete er auf. Es hatte geklappt. Er hatte die Stellung in der Prof.-Kayser-Klinik bekommen! Sein sympathisches Gesicht hatte sich leicht gerötet. Ein wenig angespannt war er doch gewesen, denn Dr. Laurin hatte ihn sehr kritisch gemustert. Nun konnte er, weit weg von Berlin und von allen Erinnerungen, ein neues Leben beginnen. Sein Gehalt war höher, als er zu hoffen gewagt hatte, eine hübsche Zweizimmerwohnung wartete auf ihn, und Dr. Rasmus, der Oberarzt, gefiel ihm ausnehmend gut. »Morgen früh haben wir eine Uterus-Amputation, beginnender Krebs. Eine recht schwierige Sache«, stellte Dr. Laurin fest. »Wenn Sie wollen, können Sie assistieren.« »Sehr gern«, erwiderte Dr. Thiele schnell. Das gefiel Leon Laurin. Ein anderer hätte vielleicht nicht zwei Tage vor dem Termin angefangen. Leon war zufrieden. Der junge Dr. Thiele würde sich gut in das Team einfügen. Es wurde Zeit für die Abendvisite. Antonia wollte Leon heute pünktlich daheim sehen. Schließlich hatte ihr Jüngster heute seinen ersten Geburtstag. Das Wohnzimmer war schon voller Geschenke. Kevin klatschte immer wieder in die Hände, sah seine Mutter fragend an und plapperte: »Noch was?« »Ist doch schon ein ganzer Spielzeugladen«, stellte Konstantin fest. »Kriegste noch immer nicht genug?« Aber da kam glücklicherweise der Hausherr. Kevin war nicht mehr zu halten. »Papi - Papi - Papi«, jauchzte er und konnte gar nicht schnell genug auf seinem Arm landen.
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