Seit drei Monaten war Sandra Freytag überzeugt, die glücklichste Frau der Welt zu sein. Gewiß war sie auch schon glücklich gewesen, als sie mit Bernd Freytag getraut wurde; aber als werdende Mutter wurde sie nun auch von dem Familienclan der Freytags akzeptiert, und vor allem von ihrer Schwiegermutter. Marion Freytag hatte die bildhübsche Tochter eines mittleren Beamten höchst ungern als Frau ihres einzigen Sohnes betrachtet. Sie hatte zwar der Hochzeit beigewohnt, um nicht nach außen hin zu demonstrieren, daß es zwischen ihnen Differenzen gab, aber in ihrem Haus an der Bürgerweide hatte sie Sandra noch nie empfangen. Allerdings mußte sie auch auf die Besuche ihres Sohnes Bernd verzichten, denn er zeigte sehr beharrlich, daß er sich Sandra zugehörig fühlte. Marion Freytag verharrte in Schweigen, bis sie die Nachricht bekam, daß Sandra ein Baby erwartete. Dies geschah kurz vor dem ersten Hochzeitstag des jungen Paares, und nun wollte sie, daß dieser Tag in ihrem Hause festlich begangen wurde. Bernd war äußerst skeptisch gewesen, doch Sandra war in so versöhnlicher Stimmung, daß sie seine Bedenken wegredete. Bevor sie nun die Reise in die Schweiz antraten, suchte sie noch einmal Dr. Laurin auf, in dessen Klinik sie ihr Kind zur Welt bringen wollte. Strahlend wie der Frühlingstag, an dem dieser Besuch stattfand, betrat sie die Prof.-Kayser-Klinik. Das junge Industriellenehepaar Bernd und Sandra Freytag waren gut bekannt mit dem Arztehepaar Leon und Antonia Laurin.
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