Wenn Papi schon mal Zeit hat, müßt ihr ausgehen«, maulte Konstantin. »Mein lieber Sohn, was meinst du, wie gern ich zu Hause bleiben würde«, erwiderte Dr. Leon Laurin mit einem Seufzer. »Warum müßt ihr denn auf so 'ne Party gehen, Mami?« fragte Konstantin. »Ist doch scheußliches Wetter heute.« »Ist bestimmt mächtig glatt«, gab nun auch Kaja, Konstantins Zwillingsschwesterchen, ihren Kommentar. Was die Zwillinge am meisten kränkte, war die Tatsache, daß auch die Großeltern an dieser Party teilnehmen würden und sie auf deren Gesellschaft verzichten mußten. Professor Dr. Anton Sabat feierte seinen siebzigsten Geburtstag. Erst kürzlich war er von einem langjährigen Auslandsaufenthalt zurückgekehrt. Er wollte seine alten Freunde noch einmal um sich versammeln, bevor er sich ganz ins Privatleben zurückzog. Professor Joachim Kayser hatte von ihm selbst erfahren, daß er seinen ständigen Wohnsitz im Tessin nehmen wollte, und das war der eigentliche Grund, warum die Familien Kayser und Laurin die Party nicht versäumen wollten. Es stand nämlich zur Debatte, daß Professor Sabat seinen hiesigen Besitz verkaufen wolle. An diesem war Joachim Kayser schon lange interessiert. Nun auch sein Schwiegersohn Dr. Laurin, denn der Park, der Professor Sabats prächtiges Haus umschloß, erstreckte sich bis zur Prof.-Kayser-Klinik. Im Interesse der Klinik mußte sofort etwas unternommen werden. »Mach dir doch nicht so viele Gedanken, Leon. Der Besitz ist noch nicht verkauft. Bert und Friedrich sind auf dem laufenden. Teresa und Sandra werden bestimmt ihren ganzen Charme versprühen, um Sabat für uns einzunehmen.« »Du aber nicht«, erklärte Leon energisch. »Dieser alte Charmeur hat es faustdick hinter den Ohren.«
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