Hanna Bluhme hatte den Telefonhörer am Ohr, als Dr. Laurin sein Sprechzimmer betrat. Sie legte schnell den Finger auf den Mund, als er etwas sagen wollte. »Nein, heute geht es leider nicht mehr, gnädige Frau«, sagte sie. »Erst Donnerstag. Würde es Ihnen gegen sechzehn Uhr passen?« Anscheinend erhielt sie eine Bestätigung, denn nun sagte sie: »Ja, ich habe es notiert. Sie brauchen nicht zu warten.« »Das würde ich nicht zu laut sagen, Hanna«, bemerkte Dr. Laurin lächelnd. »Was?« fragte Hanna irritiert. »Daß jemand nicht zu warten braucht. Wer war es denn?« »Sie bekommen wieder mal eine illustre Patientin, Frau Jana Imhof.« »Müßte ich sie kennen?« fragte er anzüglich. »Vor einem Jahr war die Hochzeit doch Tagesgespräch«, sagte Hanna. »Axel Imhof und Jana von Meinberg.« Dr. Laurin zuckte die Schultern. Ein Jahr war lang, und er hatte genug damit zu tun, sich die Namen seiner derzeitigen Patientinnen zu merken. »Also, sie ist so prominent, daß ich sie keinesfalls warten lassen darf?« sagte er im Neckton. »Warum haben Sie sie denn nicht gleich heute kommen lassen, Blümchen?« »Weil Sie heute zum Empfang von Professor Seidler eingeladen sind und nicht wieder in letzter Minute nach Hause kommen sollen.« »Liebe Güte, das hätte ich wieder vergessen!«
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