In der Prof.-Kayser-Klinik herrschte fröhliche Stimmung. Schwester Marie hatte Geburtstag. Von den Jahren wurde nicht gesprochen, obwohl Schwester Marie nicht eitel war. »Man ist so jung, wie man sich fühlt«, hatte sie lachend erklärt. »Ein paar Jährchen werde ich euch schon noch tyrannisieren.« »Deine Tyrannei lassen wir uns gern gefallen«, sagte Schwester Otti liebevoll. »Jetzt wird aber gearbeitet. Nachher wird gefeiert«, sagte Marie. Für den Abend war eine große Feier geplant, da es ein runder Geburtstag war. Man sollte wirklich nicht über die Zahl reden, denn Schwester Marie sah aus wie höchstens vierzig. Eigentlich hatte Dr. Laurin ihr diesen Tag freigeben wollen, aber dagegen hatte sie protestiert. Schließlich war es zugleich auch ihr dreißigjähriges Jubiläum in der Prof.-Kayser-Klinik, und da gehörte sie ihrer Meinung nach dorthin, wo sie sich zu Hause fühlte. Professor Joachim Kayser war auch gekommen, um zu gratulieren, und die abendliche Feier sollte in seinem Haus stattfinden. »Wenn es heute nur keine Aufregungen gibt«, sagte Dr. Rasmus zu Dr. Laurin. Aber wann gab es schon mal einen Tag ohne jede Aufregung in der Prof.-Kayser-Klinik? Es ließ sich gut an. Dr. Laurin scherzte schon, daß die Patientinnen Rücksicht auf das Geburtstagskind nähmen, denn aus keinem Zimmer kam eine Klage. Bei der Visite ging es sogar heiter zu.
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