Im Vorzimmer von Dr. Leon Laurin empfing Hanna Bluhme Dorothee Brüggemann mit einem freundlichen Gruß. Dorothee nannte ihren Namen. »Sie waren noch nicht bei uns?« fragte Hannchen. Von allen, die sie gut und länger kannten, wurde sie so genannt. »Nein, ich bin zum ersten Mal hier«, erwiderte Dorothee. Sie war verlegen dabei, und unwillkürlich mußte Hanna lächeln. Sie hatte schon eine Karteikarte aus dem Fach genommen und stellte die üblichen Fragen, die Dorothee mit leiser, angenehmer Stimme beantwortete. Hanna hatte den allerbesten Eindruck von dieser jungen, dezent gekleideten Frau, und Dr. Leon Laurin erging es wenig später nicht anders. Dorothee blickte mit einem zurückhaltenden Ausdruck zu ihm auf. Sie bekam noch mehr Hemmungen, weil Dr. Laurin ein so blendend aussehender Mann war. Dr. Laurin warf einen Blick auf die Karteikarte, die Hanna auf seinen Schreibtisch gelegt hatte. Achtundzwanzig Jahre und noch so schüchtern, dachte er. »Ich möchte mich untersuchen lassen«, brachte Dorothee leise über die Lippen. »Vielleicht bekomme ich ein Baby.« Ein Zittern begleitete ihre Worte. Warum ist sie so ängstlich? fragte sich Dr. Laurin, verheiratet ist sie auch.
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