Mit sorgenvoller Miene saß Dr. Leon Laurin an seinem Schreibtisch. Sein düsterer Blick galt aber gewiss nicht der hübschen jungen Monika Hillenberg, die in der Prof.-Kayser-Klinik gewissenhaft alle Büroarbeiten für ihn erledigte. »Wie viele Bewerbungen sind denn auf unsere Annonce überhaupt eingegangen?«, fragte Dr. Laurin. »Fünf, aber Schwester Marie sagt, dass keine in Frage kommt.« Sie suchten wieder eine Krankenschwester, am liebsten sogar zwei, aber wenn Schwester Marie nein sagte, dann war die Entscheidung eigentlich schon gefallen. Sie hatte die Bewerbungen eingehend studiert, und Dr. Laurin tat das jetzt auch noch einmal. Dann seufzte er tief. »Marie hat Recht«, sagte er. »Aber an ihr bleibt es wieder hängen. Also müssen wir uns wieder mit den Aushilfen begnügen.« Das passte ihm aber gar nicht. Moni wusste das sehr gut, denn die richtige Ruhe kehrte nicht ein. Dr. Laurin war noch im Kreißsaal, in dem eine Geburt im Gange war. Da wurde vom Empfang aus durch die Sprechanlage angesagt, dass eine junge Dame gekommen sei wegen ihrer Bewerbung. Ob sie noch vorgelassen würde. »Aber ja«, erwiderte Moni rasch und schickte schnell ein Stoßgebet zum Himmel.
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