»Endlich Regen«, sagte Dr. Lars Petersen erleichtert. »Gott sei Dank!« Wochenlang hatte die Sonne vom Himmel heruntergebrannt, als wolle sie alles nachholen, was sie in vergangenen Jahren versäumt hatte. Dagmar gab ihrem Mann, der in die Prof.-Kayser-Klinik fahren musste, einen zärtlichen Kuss. »Fahr vorsichtig, Lars«, sagte sie. »Die Straßen müssen ja buchstäblich dampfen.« Es war ein Septembermorgen, doch die Bäume waren schon fast kahl. Die Blätter waren abgefallen, der Wind, der dem Monsun ähnlich war, hatte sie weggeweht. Die sonst so anmutige Landschaft bot einen trockenen Anblick. Ausgelaugt waren auch die Menschen. Kaum hatte Lars das gedacht, als er instinktiv auf die Bremse trat, denn eine schwankende Gestalt taumelte auf die Fahrbahn und brach zusammen. Gerade noch hatte er sein Auto im letzten Augenblick zum Stehen bringen können. Lars sprang aus dem Wagen und kniete neben der Bewusstlosen nieder. Einen knappen Meter vor ihr war sein Wagen zum Stehen gekommen, umso mehr bestürzte es ihn, dass die Frau eine Wunde an der Wange hatte und auch an beiden Händen. Dr. Petersen wickelte Mulltücher um die wunden Hände der jungen Frau und legte einen sterilen Tupfer auf die Wange, die von einem tiefen Schnitt entstellt war. Dann fuhr er zur Prof.-Kayser-Klinik.
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