Hanno Schwaiger sah Dr. Norden aus müden Augen an. »Wäre es nicht doch besser, Vater in die Klinik zu bringen?«, fragte er heiser. Dr. Norden atmete tief durch. »Es hätte nicht mehr viel Sinn, Herr Schwaiger. Lassen Sie ihn zu Hause sterben, wie er es wünscht, in seinem Bett, in diesem Zimmer. Es wird nicht mehr lange dauern.« Er konnte nichts anderes sagen. Karl Schwaiger war fünfundsiebzig. Sein Herz machte ihm schon lange zu schaffen. Vor einem Jahr hatte er sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen, von dem er sich nie mehr ganz erholt hatte, und mit Einbruch des Winters hatte er nun auch noch eine Grippe bekommen. Jetzt lag er schon im Koma. »Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll«, sagte Hanno müde. »Er hat kein Testament gemacht, und meine Geschwister, von Till abgesehen, lauern schon auf ihr Erbteil. Ich kann keine Nacht mehr schlafen, Herr Dr. Norden. Es wird alles auseinanderbrechen.«
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