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Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen dramatischer Form und ihrer Funktion zur Vermittlung aufklärerischer Inhalte. Sie geht davon aus, dass die Form einer Funktion folgt, die seit der Literarisierung des Theaters die dramatischen Produktionen bestimmt. Die Anregung, nach dem aufklärerischen Potential dramatischer Texte zu fragen, entsprang dem Eindruck einiger Stücke des Autors und Regisseurs René Pollesch. Dieser konterkariert mit…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen dramatischer Form und ihrer Funktion zur Vermittlung aufklärerischer Inhalte. Sie geht davon aus, dass die Form einer Funktion folgt, die seit der Literarisierung des Theaters die dramatischen Produktionen bestimmt. Die Anregung, nach dem aufklärerischen Potential dramatischer Texte zu fragen, entsprang dem Eindruck einiger Stücke des Autors und Regisseurs René Pollesch. Dieser konterkariert mit seinem Modell von Theater das „klassische“ Illusionstheater und sprengt auf diese Weise die gewohnten Sichtweisen auf und von Theater. Obgleich diese Form des „postdramatischen Theaters“ (Lehmann) inhaltlich wie formal die Praktiken des klassischen Theaters verkehrt, scheint es dennoch der Intention, aufklären zu wollen, zu folgen. So stellt es noch immer und immer wieder die Frage: Was ist ein Mensch? Wie verhält er sich in der Gemeinschaft? Wodurch wird er determiniert? Durch den Gegensatz von illusionistischer und postdramatischer Theaterform taucht die Frage nach dem Ursprung des Repräsentationstheaters und seiner Intention der Aufklärung auf. Dieser Tradition folgen weitgehend die Bühnen der Stadttheater. Hier lässt sich jedoch zunehmend eine Diskrepanz zwischen der Zuschreibung eines aufklärerischen Wirkungspotentials und der tatsächlichen Wirkung konstatieren. Wie Friedrich Schiller schon Anfang des 19. Jahrhunderts zum Besucher der Schaubühne bemerkte, weiß [er] selbst recht gut, daß er nur ein leeres Spiel treibt, daß er im eigentlichen Sinn sich nur an Träumen weidet, und wenn er von dem Schauplatz wieder in die eigene Welt zurückkehrt, so umgibt ihn diese wieder mit ihrer ganzen drückenden Enge, er ist ihr Raub, wie vorher, denn sie selbst ist geblieben, was sie war, und an ihm ist nichts verändert worden. Angesichts der Resignation über die Wirkung des Illusionstheaters stellt sich die Frage, welche Wirkung es einst gehabt haben musste bzw. welche Vorstellung einer Wirkung hinter der dramatischen Form stand.. Diese soll durch eine Rekonstruktion der Wirkungsästhetik von Gotthold Ephraim Lessing beantwortet und exemplarisch an seinem Trauerspiel „Emilia Galotti“ nachvollzogen werden. Lessing entwarf nicht nur ein dramatisches Modell, er verband es auch mit der Funktionalisierung des Theaters als Institution.