Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2,0, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Literaturdidaktik hat sich in den vergangen Jahrzehnten - nicht allein durch die Mediatisierung - vieles verändert. Schülerinnen und Schüler sollen durch den Literaturunterricht dazu befähigt werden, Texte aus Epik, Lyrik und Dramatik sowohl zu lesen als auch zu verstehen. Bei der Beschäftigung mit den Texten, die sie auf unterschiedlichste Weise rezipieren, sollen sie literarisch weitergebildet werden und sich verschiedene Kompetenzen aneignen können. Deshalb sollte der Unterricht in einer Form gestaltet werden, die zum Lernen anregt und die fundiert und motivierend breite literarische Kenntnisse vermittelt. Jedoch ist der Lernerfolg immer auch von der Rezeptionsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler abhängig. Es ist also wichtig, Interesse am Lesen und Schreiben zu wecken und zu fördern. Dies kann einerseits durch ein Umdenken in der Textaneignung und -interpretation in Richtung eines handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts und andererseits durch die sinnvolle Auswahl der zu lesenden Lektüre erfolgen. Besonders viel diskutiert wird deshalb über die literarischen Texte des Schulkanons. Dieser besteht in der Regel aus Werken, die hauptsächlich aufgrund von Sinnzuschreibungen ausgewählt worden sind, und die zur Veranschaulichung von Ansichten dienen, die bestimmten Epochen oder gesellschaftlichen Umbrüchen zugeschrieben werden. Vornehmlich soll die literarische Textgattung Drama unter Berücksichtigung dramengeschichtlicher, dramentheoretischer und vor allem dramendidaktischer Merkmale analysiert werden. Als Beispiel für das Drama und zur Veranschaulichung seiner unterschiedlichen Strukturmerkmale, aber auch als postmodernes Modell dieser Gattung soll Alessandro Bariccos dramatischer Roman Novecento. Die Legende vom Ozeanpianisten herangezogen werden. Zwar lässt sich dieser Text nicht problemlos den Gattungen Drama oder Roman zuordnen, er weist aber genügend Merkmale zur Analyse auf und bietet darüber hinaus eine große Zahl an didaktischen Möglichkeiten zur Behandlung dieser Textgattungen im Deutschunterricht. Warum lohnt es sich, gerade Novecento als ein Beispiel unter vielen genauer zu betrachten? Einen Roman, von dem der Autor selbst nicht genau weiß, um was für eine Art Text es sich handelt. Wäre es nicht sinnvoller, einen klassischen Dramentext zu wählen? Gerade in der heutigen, postmodernen Gesellschaft lassen sich auf diese Fragen Antworten finden, die die Auswahl dieses Buches sowohl rechtfertigen als auch interessant werden lassen.
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