Wer will schon immer aufgefordert werden: „Tu was für deine Umwelt“ - auch wenn die Appelle dringend notwendig sind? Dass in dieser Aufforderung Um-welt zum Objekt unseres Handelns degradiert wird, stört kaum jemanden. Doch ist sie das wirklich? Die Ergebnisse aus Sinnesphysiologie und Gehirnfor-schung widerlegen die herkömmlichen Vorstellungen und zeigen, wie die wechselseitige Bindung von Umwelt und Individuum einen Bogen von der Ent-stehung des Lebens bis hin zu Philosophie und Erkenntnistheorie spannt. Wahr-nehmung und Erkenntnis sind keine abbildenden, sondern konstruktive Tätig-keiten. Während das Gehirn externe Sinnesreize mit erlernten Erfahrungen verarbeitet, entstehen virtuelle Bilder im Kopf. Aber dadurch wird nicht die Realität erkennbar, sondern die bloße Illusion davon. Wir sehen nur unsere ei-gene Interpretation, die ein konstitutives Merkmal unseres Wesens ist: Sie allein stellt für uns Umwelt dar. „Draußen ist drinnen“ lässt den Leser nicht nur neue Informationen über Umwelt, sondern auch überraschende Einsichten über sich selbst gewinnen, die zu einem neuen Weltbild und mehr Verantwortung für die uns umgebende Natur und Lebenswelt beitragen können.
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