Im Sommer 1989 wird der Ausreiseantrag aus der DDR der 21jährigen Ulrike bewilligt. Ihr Weg in den Westen führt sie nach Paris. Dort lebt bereits seit einigen Jahren Ulrikes Mutter mit Ulrikes Stiefvater. Obwohl Ulrike kein Französisch spricht, ist ihr nicht bange. Mit ihrer Kamera begibt sie sich
im Sommer 1989 durch Paris, entdeckt die Stadt durch ihre Augen, weit ab vom Touristenblick. Sie ist…mehrIm Sommer 1989 wird der Ausreiseantrag aus der DDR der 21jährigen Ulrike bewilligt. Ihr Weg in den Westen führt sie nach Paris. Dort lebt bereits seit einigen Jahren Ulrikes Mutter mit Ulrikes Stiefvater. Obwohl Ulrike kein Französisch spricht, ist ihr nicht bange. Mit ihrer Kamera begibt sie sich im Sommer 1989 durch Paris, entdeckt die Stadt durch ihre Augen, weit ab vom Touristenblick. Sie ist neugierig und auf ihren Streifzügen lernt sie Menschen mit besonderen Lebenseinstellungen kennen. Gedanklich immer dabei, sind viele Berühmtheiten, welche einige Zeit in Paris lebten. Ulrike begibt sich auf Spurensuche. Ulrike weiß, um anzukommen, muss sie die Sprache erlernen und einen Job finden. Mit der Leichtigkeit der Jugend gelingt ihr das auch sehr schnell und ein neues Leben beginnt.
Was für ein wundervoller Roman. Ich bin ein großer Paris Fan und dieses Buch zu lesen und rückblickend in das Jahr 1989 zu reisen ist einfach toll. Es ist das Jahr in dem ich 22 Jahre alt war, also im ähnlichen Alter wie die Protagonistin Ulrike. Vielleicht sprang auch deshalb gleich der Funke über, eine Zeitreise in meine Jugend. Eine Leichtigkeit, die man nur in jungen Jahren spürt. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, dieses Lebensgefühl zu übermitteln. Sie trifft genau den damaligen Zeitgeist. Ohne Internet und Social Media gelingt es Ulrike den Alltag zu meistern und ihre Ziele zu erreichen. Heutzutage kaum noch vorstellbar. In der Buchmitte hat der Roman seine Längen und verlor sich etwas, doch zum Ende hin, hatte die Geschichte wieder meine volle Aufmerksamkeit und auch bis zur Titelerklärung muss man bis zum Schluss warten. Wie ich im Porträt der Autorin nachlesen konnte, sind Ähnlichkeiten ihrer Vita, mit der ihrer Protagonistin Ulrike zu erkennen und so vermute ich einige reale Bezüge, was den Roman noch interessanter erscheinen lässt. Auch gibt es bereits einen Vorgängerroman von Patricia Holland Moritz. In diesem ist Ulrike eine Jugendliche und lebt mit ihrem Vater in der DDR. Dieser Roman kommt nun auf meine Wunschliste, denn mit ihren Themen und Schreibstil trifft die Autorin genau meinen Nerv. „Drei Sommer lang Paris“ ist ein in sich geschlossener Roman und kann ohne Kenntnis der Vorgeschichte gelesen werden. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.