Eine verletzende Bemerkung des Liebhabers, ein Missverständnis mit dem Ehemann, Unstimmigkeiten mit dem Verleger – es sind zunächst läppisch scheinende Vorfälle, die der Autorin Lisa unerwartet die Beengtheit ihres Daseins aufzeigen. Doch ihren Gefühlen weicht sie aus und macht, was sie seit jeher macht, wenn sie irritiert ist. Sie zieht sich in ihren Kopf zurück. Der Kopf ist für sie Schutzraum und Gefängnis zugleich. Im Rattern des Gedankenrades fühlt Lisa sich sicher. Emsig spinnt sie sich ein immer aberwitzigeres Netz von Gedankenfäden, die um Schriftstellerei und Bibliotheken, um Frausein und Mutterschaft, um Sexualität und romantische Liebe, um Glauben, Psyche und Fremdheit kreisen. Gleichzeitig spürt sie die Not, die sie in dem Gespinst gefangen hält, und erkennt darin die grundsätzliche Begrenztheit des Menschen. Nach drei Tagen und drei Nächten, die Lisa in ihrem Kopf festhängt, erlebt sie unerwartet einen Moment der Offenbarung, der sie von ihrer fundamentalen Einsamkeit erlöst.