Lena Engel geht total in ihrer Arbeit auf. Sie ist bereit alles für ihre Karriere zu opfern: Freizeit, Freunde und Familie. Am liebsten ist sie eh alleine in ihrer Wohnung und die Tage, an denen sie kein Home-Office machen darf, sondern ins Büro muss, sind ihr ein Gräuel. Doch manchmal bedarf selbst
jemand der „Engel“ mit Nachnamen heißt ein Weihnachtswunder – oder auch drei. Drei unerwartete…mehrLena Engel geht total in ihrer Arbeit auf. Sie ist bereit alles für ihre Karriere zu opfern: Freizeit, Freunde und Familie. Am liebsten ist sie eh alleine in ihrer Wohnung und die Tage, an denen sie kein Home-Office machen darf, sondern ins Büro muss, sind ihr ein Gräuel. Doch manchmal bedarf selbst jemand der „Engel“ mit Nachnamen heißt ein Weihnachtswunder – oder auch drei. Drei unerwartete Begegnungen werden Lena zeigen, worauf es im Leben und auch in der Weihnachtszeit ankommt. Sie werden ihr verdeutlichen, dass man nicht voreilig über andere urteilen sollte, dass sie ihre Familie liebt und das soziale Kontakte nichts Furchtbares sind – erst recht nicht zur Weihnachtszeit.
Als Protagonistin hat sich Ulrike Herwig (alias Ulrike Rylance) eine Frau ausgedacht, die sich am liebsten in ihrer Wohnung einigeln würde. Alles lässt sich doch online und in Zoom-Meetings erledigen, Essen bestellen und liefern lassen und auf allerlei Schnick-Schnack oder gar Small Talk legt sie absolut keinen Wert. Eigentlich ist sie von jedem und allem genervt, was sie in ihrer kleinen Blase stört. So geht es wahrscheinlich vielen, die durch Corona jahrelang in ihren eigenen vier Wänden saßen und irgendwie die Fähigkeit und auch die Lust auf soziale Kontakten verloren haben. Aber die drei Weihnachtswunder führen Lena in ihr altes Leben zurück und sie merkt, was sie alles aufgegeben hat.
Als Grundidee hat sich Herwig der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens bedient. Wer diese kennt, weiß nun sicherlich gleich, worum es sich bei den „drei Weihnachtswundern“ handeln könnte. Die Idee wurde natürlich in unsere Zeit versetzt und so ist Herwig eine Geschichte gelungen, die modern ist und die mich humorvoll aber auch emotional unterhalten hat. Ich habe es sehr genossen, wie Lena sich nach und nach wieder der Welt außerhalb ihrer Wohnung öffnet und dieses nach anfänglichem Zögern auch genießt. Wie sie wieder so etwas wie Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe entwickelt und feststellt, dass „rund um die Uhr im Homeoffice arbeiten“ eben doch nicht das gleiche wie Glückseligkeit ist. Außerdem sollte es definitiv mehr Schneekonfetti auf der Welt geben (Insider für alle, die das Buch bereits gelesen haben).
Fazit: Das Buch hat mich mit seinem Humor überrascht und mit Lenas „Rückführung“ in ein soziales Leben gut unterhalten. Ich habe es sehr gemocht, dass Familie, Freunde, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft als wichtig hervorgehoben werden und von manchen Dingen können sich grummelige Menschen durchaus eine Scheibe abschneiden. Dann wäre die Welt (auch ohne Schneekonfetti) etwas freundlicher und liebenswerter.
4,5 Sterne, die ich gerne auf 5 aufrunde.