Ein kleiner Küstenort - eine Idylle, die trügt. Fremde werden hier argwöhnisch beäugt, schon gar, wenn ihre Ferienhäuser den freien Blick aufs Meer verstellen. Die Jüngeren hingegen würden viel lieber in die anonyme Großstadt ziehen, schaffen es aber nur selten, sich von einer Gemeinschaft abzunabeln, in der jeder mit jedem verwandt oder verschwägert ist und jeder jeden kontrolliert. Als ein tödlicher Unfall geschieht, der vielleicht sogar ein Mord war, brechen alte Feindschaften neu aus, und Verschwörungstheorien greifen um sich. Doch nicht nur das soziale Gefüge wankt: Schon lange nagt die Meeresbrandung an der Landschaft und lässt die bebauten Klippen gefährlich bröckeln ... Mit »Drift« hat Ulrike Syha ein Heimatstück geschrieben, dessen Unheimlichkeit an die Filme von David Lynch erinnert. Immer wieder laufen ominöse Jogger in Funktionskleidung durch das Bild, leere Schlauchboote treiben am Strand, Transporter liefern verdächtige Waren aus dem Internet, Vögel flattern gegen Fensterscheiben, und Ausländer sind nur willkommen, wenn sie Restaurants eröffnen. Das Dorf ist bei Syha buchstäblich global geworden, und was in Lifestyle-Magazinen à la »Landlust« als heile Welt verklärt wird, wächst sich in »Drift« subtil und mit sarkastischem Humor zur Apokalypse unserer vernetzten Zivilisation aus.
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