Gesellschaftliche Typisierungen und sozialstrukturelle Klassifizierungen finden auch anhand dessen statt, was Menschen essen. Während der regelmäßige Genuss von Fleisch seit der Erfindung des Ackerbaus für ein Privileg sozial bevorzugter Schichten stand, sehen sich heute damit zumeist sozial benachteiligte Menschen assoziiert - allerdings als Makel statt als positives Distinktionsmerkmal, weshalb sie sich häufig genötigt sehen, sich für den Inhalt ihres Einkaufswagens zu rechtfertigen. Die Soziologin Eva Barlösius beschäftigt sich seit Langem mit der "Soziologie des Essens" und beleuchtet in ihrem Beitrag in Kursbuch 204 die Position von Müttern, die sich dieser sozialen Essensungleichheit ausgesetzt sehen.
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