»Du sollst nicht merken« - nämlich: was dir in deiner Kindheit angetan wurde und was du in Wahrheit selbst tust - ist ein niemals ausgesprochenes, aber sehr früh verinnerlichtes Gebot, dessen Wirksamkeit im Unbewußten des einzelnen und der Gesellschaft Alice Miller zu beschreiben versucht. Ihre Analyse dieses Gebots führt sie zu einer grundsätzlichen Kritik an der Triebtheorie Sigmund Freuds. Die Wirksamkeit des Gebots »Du sollst nicht merken« zeigt sie anhand ihrer Analysen von Träumen, Märchen und literarischen Werken auf, wobei aus ihrer Auseinandersetzung mit dem OEuvre Franz Kafkas ein neues Kafka-Bild hervorgeht und implizit eine Theorie menschlicher Kreativität.
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