'Jetzt erst sieht man das große Schlachtfeld. Pferdekadaver, unheimlich aufgebläht, Kampfwagen, Lastkraftwagen, Kräder, Protzen, tote Neger, alles liegt dort umher. Ganze französische Feuerstellungen mit Haubitzen vom Jahrgang 17. Bombeneinschläge längs der Straße. Alle Orte zertrümmert. Das Vieh aufgedunsen und verreckt. Und über uns ziehen die deutschen Kampf- und Jagdflugzeuge unablässig ihre Bahn.' Was fühlt man, wenn man als 18-jähriger in die Wehrmacht eintritt und dort schon bald grausamste Verbrechen verübt? Ist es Stolz? Hass? Scham? Nachdem Fritz Kalsche 1941 in Russland fällt, macht sich sein Vater auf die Suche nach Antworten. Er sammelt die Feldpostbriefe seines Sohnes, durchforstet Schulaufsätze und liest die letzten Tagebucheinträge aus dem Felde. Doch dabei wird ihm schon bald klar, dass diese Antwort gar nicht so leicht zu finden ist. Wie vielschichtig das Denken seines Sohnes war, beweist dieses Buch, zusammengestellt aus Originaldokumenten und kommentiert vom Vater in dem Bestreben, die Erinnerung an seinen Jungen lebendig zu halten. Ein authentisches Zeitzeugnis, das uns alle angeht.
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