Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,3, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Veranstaltung: Joyce und die irische Revolution, Sprache: Deutsch, Abstract: “Unconsciously emulating their English masters, the Irish assert a specious manhood through blustering claims to patriarchal privilege, making infantile demands that frustrate and feminize those already demeaned by colonial subjugation. The citizens of Dublin are tormented by insatiable desires endlessly replayed on the body of mother Ireland - a body defiled, raped, and 1 adulterated by British authority.” Als James Joyce am 02. Februar 1882 im irischen Rathgar zur Welt kommt, blickt sein Heimatland bereits auf eine nahezu tausendjährige Besatzungszeit durch die Engländer zurück. Über Jahrhunderte hinweg hatte man versucht, ein autonomes irisches Königreich zu verhindern und die Bevölkerung zu reformieren. Zahlreiche Dörfer waren zerstört, Ernten vernichtet und unzählige Einwohner Irlands ermordet worden. Während der Jahre 1845-1847 reduziert sich die irische Bevölkerung zudem als Folge einer Hungersnot von circa acht auf vier Millionen Menschen. Dieser Umstand zieht verheerende ökonomische Konsequenzen nach sich. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erhebt die von Charles Stewart Parnell geführte Home-Rule-Bewegung Forderungen nach politischer Autonomie, kann aber im Jahre 1886 im britischen Oberhaus ihre Home Rule Bill nicht durchsetzen. Als drei Jahre später auch noch William Henry O’Shea, einer der ehemals treuesten Anhänger Parnells, seine Scheidungsklage mit e inem zwischen seiner Frau und Parnell stattgefundenen Ehebruch begründet, wendet sich die Mehrzahl der Anhänger gegen ihren Anführer und kommt es zu einer Spaltung der nationalistischen Bewegung. Diese Spaltung war einer der Gründe, warum sich die Durchsetzung der Home Rule bis in die Zeit nach dem ersten Weltkrieg verzögern sollte. Diese Ereignisse und die damit verbundenen Enttäuschungen ziehen die Radikalisierung vieler junger Iren nach sich, 1903 bildet sich die Gaelic League und 1905 gründet Arthur Griffith die Partei Sinn Féin, die neben wirtschaftlichen Forderungen für die Unabhängigkeit Irlands eintritt. Vor diesem drastischen politischen Hintergrund gestaltet sich auch das alltägliche Leben der Bevölkerung als äußerst schwierig. Florence Walzl hebt in ihrem Aufsatz „Dubliners: Women in Irish Society“ 2 vor allem zwei Ursachen für den harten irischen Familienalltag („the harshness of Irish family life“ S. 33) hervor: [...]