Kultur und Leben im Kaukasus Es ist nicht geplant, aber es ergibt sich wie ein Zufall, dass Constanze John im Jahr 2014 insgesamt vierzig Tage durch Armenien reist. Das ist so lange, wie der Regen während der biblischen Sintflut anhielt; der Berg Ararat, auf dem die Arche Noah damals gelandet sein soll, ist von Jerewan aus bei klarer Sicht eindrucksvoll zu sehen. Schon viele Male war die Autorin in Armenien, wohnte bei einer Familie in Jerewan. Bei ihrer ersten Reise war ein besonderes Buch mit im Gepäck: »Die vierzig Tage des Musa Dagh« von Franz Werfel. Fast jeder Armenier kennt den historischen Roman, und auch Constanze John liest ihn 2014 erneut, ein Jahr, bevor sich das grausame und massenhafte Töten armenischer Männer, Frauen und Kinder unter der jungtürkischen Regierung im Osmanischen Reich zum hundertsten Mal jährt. Sie ist erstmals in dem kleinen Kaukasus-Land allein unterwegs. Dabei begegnet sie Menschen, die ihr in nur vierzig Tagen eine weite Reise durch die armenische Geschichte, Mythologie und Gesellschaft ermöglichen. So besucht sie eine Höhle nahe dem Dorf Areni, in dem wenige Jahre zuvor ein über fünftausend Jahre alter Lederschuh entdeckt worden ist, sie begleitet ein Archäologenteam bei Ausgrabungen, fährt in das 1988 von einem Erdbeben schwer getroffene Gjumri oder trampt mit dem Priester Vater Aspet von Kloster zu Kloster ... Dieses E-Book basiert auf folgender Printausgabe: 1. Auflage 2015