Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. Cornelia Wagner, eine hübsche junge Frau von achtundzwanzig Jahren, mit braunen, halblangen Haaren und dunklen Augen, lenkte ihren Wagen durch das breite Tor in den Park des Kinderheimes Sophienlust. Ihren Lippen entfuhr ein überraschtes ›Oh‹, als sie das ehemalige Herrenhaus am Ende der breiten Auffahrt erblickte. Sie hielt den Wagen einen Moment an und ließ das Bild von Park und Haus voll auf sich wirken, bevor sie wieder Gas gab und langsam bis zur Freitreppe fuhr. Das Portal des Hauses stand halb offen. Eben trat ein etwa dreizehnjähriges Mädchen in Jeans und einer blauen Bluse heraus und sprang leichtfüßig die Freitreppe hinab. Cornelia stieg aus ihrem Wagen. »Guten Morgen!« grüßte sie. »Guten Morgen!« Das Mädchen kam unbefangen heran. »Sie sind sicher Frau Wagner«, meinte es freundlich lächelnd. »Woher weißt du das?« Die junge Frau war verblüfft. »Tante Isi, ich meine, Frau von Schoenecker, hat uns gesagt, daß Sie sich heute in Sophienlust vorstellen wollen. Ich bin Angelina Dommin. Sie dürfen mich aber ruhig Pünktchen nennen. Das tun hier alle.« Angelina wies auf ihr Gesicht. »Wegen der vielen Sommersprossen«