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Als "afrikanischer Stamm deutscher Zunge" leben die Namibia-Deutschen in einem Land, das von ihren Großvätern vor mehr als hundert Jahren ungebeten betreten wurde. Ihr heutiges Leben vollzieht sich in einem kulturellem Umfeld, das von widersprüchlichen Traditionen und von der afrikanischen Variante eines Aufbruchs in die Moderne gezeichnet ist. Jürgen Leskien hat sich auf die Suche nach dem Erbe dieser vergessenen Geschichte gemacht und ist auf bewegende Geschichten von einstigen deutschen Aussiedlern in Namibia gestoßen. Als Ausgangspunkt des Erzählens wird dabei immer wieder auf die…mehr

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Produktbeschreibung
Als "afrikanischer Stamm deutscher Zunge" leben die Namibia-Deutschen in einem Land, das von ihren Großvätern vor mehr als hundert Jahren ungebeten betreten wurde. Ihr heutiges Leben vollzieht sich in einem kulturellem Umfeld, das von widersprüchlichen Traditionen und von der afrikanischen Variante eines Aufbruchs in die Moderne gezeichnet ist. Jürgen Leskien hat sich auf die Suche nach dem Erbe dieser vergessenen Geschichte gemacht und ist auf bewegende Geschichten von einstigen deutschen Aussiedlern in Namibia gestoßen. Als Ausgangspunkt des Erzählens wird dabei immer wieder auf die Niederschlagung des Herero-Aufstandes am Waterberg, den grausamen Feldzug der deutschen Schutztruppen gegen das Volk der Hereros im Jahre 1904, Bezug genommen. LESEPROBE: Meine Geburt ereignete sich gewissermaßen zufällig, während des Urlaubs meiner Eltern in Swakopmund. Groß geworden bin ich in Otjiwarongo. Wir wohnten zwar ein oder zwei Jahre zwischendurch in Otavi, sind aber dann hierher zurückgekehrt. Damals hatte der Ort so um die fünfzehntausend Einwohner, ich schätze dreitausend davon waren Deutsche. In Otjiwarongo bin ich auch bis zum zwölften Schuljahr zur Schule gegangen. Dann an die Uni nach Stellenbosch/Südafrika zur Lehrerausbildung. Dort habe ich erst einmal mein BSc, den Bachelor of Science, naturwissenschaftliche Richtung, gemacht. Dem folgte 1986 das Lehrerdiplom. Das waren politisch ziemlich turbulente Zeiten. Südafrikanisches Militär stand im Norden Namibias, war praktisch überall im Lande. Wir hatten auch hier in der Stadt eine große Militärbasis. Unter den Studenten an der Uni hatte ich liberale Freunde, die teilweise die SWAPO unterstützten. Ansonsten waren die Universitäten in Südafrika weiß und sehr konservativ. In Namibia gab es damals überhaupt keine Universität. In Otjiwarongo hielten sich die Leute konsequent an die Gewohnheiten der Apartheid. Sie kennen ja sicher das Hotel Hamburger Hof bei uns in Otjiwarongo. Da gab es während der Apartheid zwei Türen. Auf der einen Tür stand: nur Weiße, und auf der anderen Seite stand: nur Schwarze. Und dann ist man eben auch in zwei Bars gegangen. Die eine Bar war für schwarze Leute und die andere für weiße Leute. Auch in den Geschäften gab es einen Eingang für die schwarzen Menschen und einen Eingang für die weißen Menschen. Am Postamt das Gleiche. Verschiedene Eingänge für Schwarz und Weiß.

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Autorenporträt
19.10.1939 in Berlin-Friedrichshain geboren. Ausbildung und Arbeit als Motorenschlosser. Ab 1959 Offizier, Flugzeugführer/Navigator der Luftstreitkräfte der DDR. Ingenieur für zivile Flugsicherung, 1972 Entlassung aus der Armee. Ab 1972 Studium der Theaterwissenschaften an der Theaterhochschule Leipzig, Arbeiten über Heinrich von Kleist, 1977 Diplom. Dramaturg beim Fernsehen der DDR in Berlin. Seit 1978 freiberuflich tätig. 1978/79, 1981, 1982 Arbeit als Kfz-Schlosser im Rahmen der ...