Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Pädagogik - Berufsbildung, Weiterbildung, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: Meritokratie, Bildung und Reichtum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Elite – von den Einen bewundert, von den Anderen mit Misstrauen beäugt. Kaum eine soziale Gruppe polarisiert so stark wie die Spitze der Gesellschaft. In Zusammenhang mit Eliten thematisiert die öffentliche Diskussion zwei eher gegensätzliche Aspekte. Während auf der einen Seite das Versagen der Eliten, besonders im Zuge der zyklisch auftretenden Wirtschaftskrisen betont und die Notwendigkeit einer führenden Elite in Wirtschaft und Politik in Frage gestellt wird, lässt sich auf der anderen Seite das dringliche Bestreben, der Ruf nach einer neuen Elitenrekrutierung vernehmen. Dabei ist das Verständnis von Elite alles andere als homogen. Man spricht von elitären Kreisen, die die obersten Positionen und Ämter bekleiden, die an den Schalthebeln der Macht sitzen. Man spricht von Wirtschafts-, Bildungs-, Politik-, und Militäreliten. Man spricht von Sport- und Medieneliten und könnte das Feld, wie Michael Naumann, polemisch weiter auffächern in „Skiflug-, Torwart- und Talkshow-Eliten“1. Gemäß der Definition Günter Endruweits setzt sich die Elite aus „allen Mitgliedern eines sozialen Systems [zusammen], die aus einem Selektionsprozess als den übrigen Mitgliedern überlegen hervorgehen“2. Eine solche Überlegenheit drückt sich nach heutigem Verständnis im Faktor Leistung aus und knüpft sich eng an Qualifikationen, welche im Rahmen institutionell organisierter Bildungsprozesse erworben werden. Die individuelle Schulkarriere legt den Grundstein für anschließende Ausbildungswege und Arbeitsmarktchancen. Formiert sich die gesellschaftliche Spitze, laut Definition, aus den leistungsfähigsten Vertretern unterschiedlichster Bereiche, so suggeriert diese Annahme, dass prinzipiell jeder Bürger die Chance hat, durch entsprechende (intellektuelle) Anstrengungen in die obersten Ränge der Gesellschaft aufzusteigen. Bildung gilt als Schlüssel zum Erfolg. Für eine wissenschaftliche Karriere lässt sich diese Formel zweifelsohne dokumentieren. Doch öffnet der „Schlüssel“ Bildung auch die Pforten in die elitären Kreise von Wirtschaft, Politik und Justiz? Ist die elitäre Klasse Deutschlands tatsächlich so durchlässig, dass sie jedem, fernab von seiner sozialen Herkunft, die Chance gewährt, in ihrer Mitte zu weilen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, bedarf es zum ersten einer Auseinandersetzung mit der Definition des Begriffes „Elite“ und seiner historisch-semantischen Entwicklung. Da Elite, wie bereits angemerkt, eng mit dem Terminus „Leistung“ verknüpft ist, wird sich di