Farah Fischer ist das anziehende Beispiel einer gelungenen Verbindung von Morgenland und Abendland. Sie bleibt ihrer Heimat Persien innig verbunden, ist aber längst eine überzeugte Mitteleuropäerin geworden. Sie lebt mit ihrem norddeutschen Mann und ihren Kindern bereits die größere Hälfte ihres Lebens in Deutschland. Die weitgereiste Wissen-schaftlerin blickt in diesem Buch auf ihre Kindheit und die Folgen ihrer Gutgläubigkeit und ihrer Erziehung zur Demut und zum Gehorsam zurück: Sie hat ihren in Deutschland lebenden persischen Verlobten kurz besuchen wollen; daraus wurde ein zweieinhalbjähriges Zimmergefängnis in völliger Isolation - mitten in Köln; das ersehnte Medizin-Studium durfte sie noch nicht beginnen. Wir Leser erfahren viel über persisches Alltagsleben, über eine unerschütterlich liebende Mutter, über altüberkommene Denk- und Handlungsweisen muslimischer Männer und ihre Gewaltansprüche gegen ihnen ausgelieferte Frauen. Die Autorin ist Präsidentin der Göttinger Literarischen Gesellschaft. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen schreibt sie über "Menschen in meiner Nähe". Sie liest gern aus ihrem Buch und regt zu Gesprächen mit dem Publikum an - etwa über Bedingungen und Fehlentwicklungen der Integration von Flüchtlingen.
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