Examensarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1.3, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel der Ausarbeitung ist es, einen Einblick in das komplexe Thema Rechenstörung zu geben. Der Fokus liegt dabei auf dem aktuellen Forschungsstand und den Möglichkeiten der Förderung rechenschwacher Kinder. Die schriftliche Hausarbeit soll die wichtigsten Informationen zu Dyskalkulie bereitstellen, die für jeden Pädagogen und Lehrer wissenswert und unerlässlich sind. Rechnen stellt, ebenso wie das Schreiben und Lesen, eine wichtige Kulturtechnik und auch eine fundamentale Schlüsselqualifikation dar, die im Fach Mathematik in der Schule erworben wird. In den letzten Jahren wird bei Grundschulkindern immer öfter Dyskalkulie wahrgenommen und diagnostiziert. Mathematische Kenntnisse sind für die Persönlichkeitsentwicklung und Handlungskompetenz existentiell wichtig und unentbehrlich, um die Schullaufbahn erfolgreich zu absolvieren und auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Lese-Rechtschreibschwäche ist schon lange als Problemfeld bekannt, die Schwierigkeiten und Probleme beim Erlernen des Rechnens sind dagegen erst in den letzten Jahren ins Blickfeld von Wissenschaftlern und Praxis gerückt. Früher war ein Kind einfach schlecht in Mathematik, und die Bedeutung rechnerischer Fähigkeiten wurde oft als „nicht so wichtig“ angesehen. Erfreulicherweise ist in den letzten 10 Jahren ein Trend zu verzeichnen, der den Erwerb von mathematischen Fähigkeiten mehr würdigt. Eine Rechenstörung ist ebenso verbreitet und folgenschwer wie eine Legasthenie und geht in ihrem Erscheinungsbild weit über rein mathematische Defizite hinaus. Psychische Probleme, Verhaltensauffälligkeiten und Schwierigkeiten im Alltag und dem sozialen Umfeld sind häufige Begleiter einer Dyskalkulie. Wer einem Kinde helfen möchte, dieses Störungsbild zu überwinden, muss sich mit den Grundlagen vertraut machen. Die Auswahl einer gezielten Förderung ist kaum denkbar ohne das Wissen über mögliche Ursachen, Symptomatik, Komorbidität und Diagnostik. Ohne Hilfe und spezielle Förderung jedoch hält sich eine Rechenstörung bis ins Erwachsenenalter. Je früher eine Rechenschwäche entdeckt wird, desto besser sind die Aussichten, die Defizite zu überwinden. [...]