Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaften), Veranstaltung: E.T.A. Hoffmann: Erzählungen, Sprache: Deutsch, Abstract: »Sandmann, lieber Sandmann,/ es ist noch nicht soweit!/ Wir sehen erst den Abendgruß,/ ehe jedes Kind ins Bettchen muss,/ du hast gewiss noch Zeit./ Kinder, liebe Kinder,/ es hat mir Spaß gemacht!/ Nun schnell ins Bett und schlaft recht schön,/ dann will auch ich zur Ruhe gehn,/ ich wünsch’ euch Gute Nacht.« Als „Der Sandmann“ von E.T.A. Hoffmann 1817 erschien war sich keiner der Bedeutung bewusst, die dieses Buch in sich trägt. Richtig analysieren konnte man es erst nachdem psychoanalytische Sichtweisen literarisch angesehen wurden. Die Urszene wurde zuerst gar nicht als solche erkannt, und man mag sich auch heute noch davor verschließen, doch baut der Rest des Romans auf eben dieser unheimlichen Szene auf. Sie rational zu betrachten würde deshalb bedeuten das Genie des Autors zu verleumden. Als Freud sein Essay „Das Unheimliche“ 1919 veröffentlichte konzentrierte er sich vor allem auf das Irrationale, das Unheimliche der Geschichte. Dabei konnte er die Urszene natürlich nicht außen vor lassen, nein sie ist sogar einer der Hauptpunkte seiner Analyse. Im Folgenden werde ich nun eben jene Szene analysieren, die Leitmotive des Romans untersuchen und sie auf die Urszene zurückbeziehen. Dabei werde ich mich nicht nur an Freuds Interpretation halten, sondern vor allem auch meine eigenen Vermutungen mit ein bringen. Die Frage, die sich stellt und die ich letztendlich beantworten möchte, ist, in wie fern Realität und Wahnsinn ineinander verschmelzen.