„Keine der Grimes-Schwestern sollte im Leben glücklich werden“ - so beginnt Richard Yates‘ Roman „Easter Parade“. Der 1976 erschienene Roman vereint zwei Frauenbiografien. Yates verfolgt die Lebenswege der beiden unterschiedlichen Schwestern Sarah und Emily über vier Jahrzehnte.
Der Roman beginnt
in den 1930er Jahren. Sarah und Emily, die Grimes-Schwestern, leiden als Kinder unter der Scheidung…mehr„Keine der Grimes-Schwestern sollte im Leben glücklich werden“ - so beginnt Richard Yates‘ Roman „Easter Parade“. Der 1976 erschienene Roman vereint zwei Frauenbiografien. Yates verfolgt die Lebenswege der beiden unterschiedlichen Schwestern Sarah und Emily über vier Jahrzehnte.
Der Roman beginnt in den 1930er Jahren. Sarah und Emily, die Grimes-Schwestern, leiden als Kinder unter der Scheidung ihrer Eltern und ihrer extravaganten Mutter Esther. Die zieht mit ihren Töchtern von Ort zu Ort, immer auf der Suche nach beruflichem Erfolg und einem neuen Mann. Esther träumt davon, zu den Privilegierten zu gehören, doch ihre Träume landen im Alkohol. Immerhin will sie ihren Töchtern dieses Schicksal ersparen.
Die ältere und attraktivere Tochter Sarah scheint auch einen guten Start zu haben, sie lernt den gutaussehenden, aber mittellosen Engländer Tony kennen. Das Paar wohnt auf dem Landsitz seiner Eltern und aus der Ehe gehen bald drei Söhne hervor. Doch irgendwann nimmt Sarah die Trinkgewohnheiten ihrer Mutter an und ihr Traumprinz Tony entpuppt sich als prügelnder Ehemann. Der Alkohol und der häusliche Streit treiben Sarah schließlich in den Tod.
Emily, die jüngere Schwester, dagegen macht einen College-Abschluss und arbeitet danach in verschiedenen Branchen, als Buchhalterin oder Journalistin. Sie schließt sich der Emanzipationsbewegung an, doch insgeheim ist sie auf der Suche nach einer festen Bindung. Wechselnde Bekanntschaften und Affären führen sie schließlich in die Einsamkeit.
Am Ende war alles Lug und Trug und es bewahrheitet sich der erste Satz des Romans: keine der Grimes-Schwestern ist glücklich geworden. Richard Yates erzählt die unterschiedlichen Lebensentwürfe aus der Sicht von Emily, die damit zur eigentlichen Hauptfigur des Romans wird. Sowohl die traumatischen Erlebnisse als auch der belanglose Alltag werden in einer knappen und klaren Sprache geschildert. Geradezu nüchtern und schonungslos zeichnet Yates seine Figuren, aber mitfühlend und mit einer echten Sympathie, die auch den Leser erfasst.