Hunderttausende Schülerinnen und Schüler beharren auf eine konsequente Klimapolitik. Eltern, Lehrer*innen, Unternehmer*innen und viele weitere Menschen solidarisieren sich mit ihnen, darunter über 26.000 scientists4future aus diversen Disziplinen. Nur die etablierten Wirtschaftswissenschaften schweigen. Das ist kein Zufall, denn ihr Denkstil hat wesentlich zu den Krisen der Gegenwart beigetragen: Denn eins haben Klimakrise, Finanz- und Wirtschaftskrise ebenso wie die Corona-Pandemie gemein: Sie entlarven die Fragilität unserer Wirtschaft und zeigen, wie abhängig wir uns als Gesellschaft von ihr gemacht haben. Alte, scheinbar bewährte Lösungen greifen nicht mehr, Lieferengpässe reißen ganze Zweige in den Abgrund, das gesellschaftliche Zusammenleben gerät aus den Fugen. Zeit für die Wirtschaftswissenschaften, die Gebetsmühle aus Effizienz und Eigennutz zu zerschlagen und neue Visionen für eine bessere Welt aufzuzeigen.In "economists4future" mischt sich eine Gruppe von Weiterdenker*innen in die jetzt notwendige Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft ein – und verändert damit selbstverständlich geglaubte Spielregeln einer wichtigen Wissenschaft.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Ulrike Herrmann überprüft anlässlich zwei neuer Veröffentlichungen, ob deutsche Ökonomen derzeit sinnvolle wirtschaftliche Maßnahmen gegen die Klimakrise vorschlagen: Heiner Flassbecks "Der begrenzte Planet und die unbegrenzte Wirtschaft" und der Sammelband "economists4future". Die Beiträge in letzterem operieren ihrer Meinung nach lediglich auf einer "abgehobenen Meta-Ebene" ohne echte Perspektiven. Einzig der Text von Helge Peukert hat der Kritikerin verständlich dargelegt, wie die prominentesten ökonomischen Theorien auf die Klimakrise anwendbar wären. Sein Essay hätte in ihren Augen eine solide Einführung sein sollen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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