Edmund Burke gilt als Vater des Konservatismus. Mit seinen Betrachtungen über die Französische Revolution (1790) hat Burke ein Werk vorgelegt, das schon zum Zeitpunkt der Veröffentlichung kontrovers diskutiert worden ist. Nach Burkes Verständnis sind die Menschen und ihre gesellschaftlichen Institutionen historische Wesen, die zwar der Veränderung unterliegen, bei allem Wandel aber doch gleichbleibend sind. Der zentrale Begriff in Burkes Argumentation ist das Erbe, das sowohl die kollektive, historische Erinnerung als auch die soziale Organisation umschließt und insbesondere die verfassungsrechtlichen Traditionen bezeichnet. Die Gesellschaft ist hierarchisch gegliedert und bildet eine organische Einheit, die auf einem notwendigen Gleichgewicht zwischen den Prinzipien von Kontinuität und Erneuerung beruht. Der Staat ist nach Burke die geronnene historische Vernunft von Menschen, die in ihrem Bestreben, eine gute Ordnung zu gestalten, mindestens so ernst genommen werden müssen wie die Zeitgenossen. Mit Beiträgen von Michael Becker, Norbert Campagna, Oliver Hidalgo, Jürgen Kamm, Skadi Siiri Krause, Thomas Lau, Ulrich Niggemann, Henning Ottmann, Volker Reinhardt und Rüdiger Voigt.
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