Der Warschauer Publizist und Lyriker Edmund Polak (1915-1980) zählt zu den vergessenen Zeitzeugen und Chronisten der NS-deutschen Gewaltherrschaft in Polen. Seine Odyssee durch die Lager Auschwitz, Buchenwald und Dachau, sein Engagement in den antifaschistischen Überlebendenverbänden der VR Polen, seine Aktivitäten in der Pfadfinderbewegung vor und nach dem Krieg und seine publizistischen Arbeiten für die Tageszeitung Express Wieczorny werden in Edmund Polak. Ein biografisches Lesebuch dokumentiert und rekonstruiert. Das Buch geht zurück auf ein deutsch-polnisches Projekt im Rahmen der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Germanistischen Institutspartnerschaft der Universitäten Warschau (Magdalena Latkowska) und Wuppertal (Bruno Arich-Gerz). Vier Jahre lang fanden ausgiebige Archivrecherchen und Gespräche mit Angehörigen Polaks statt. Die Vielfalt der zusammengetragenen Materialien zu und von Edmund Polak spiegelt sich in der Auswahl von Texten aus seiner Feder, die hier erstmals in deutscher Übersetzung erscheinen. Die Spanne reicht von Gedichten und Liedtexten über journalistische Recherchen zum Schicksal eines Auschwitzer Kinderhäftlings [Kim jestes, Basiu?, 1965] und der taggenauen Chronik des Lagers Buchenwald [Dzennik buchenwaldzki, postum 1983] bis zu Reflexionen über das Erleben und Erinnern der KZ-Haft [Morituri, 1968].
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