Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung Eduard Mörikes Begeisterung für die Musik Mozarts reicht bis in seine frühe Jugend zurück. So besuchte er 1824 zusammen mit seinen Geschwistern Luise und August eine Don Giovanni Aufführung in Stuttgart. Der Besuch wurde von einem tragischen Ereignis überschattet, denn August verstarb vier Tage nach dem Opernbesuch auf unerklärliche Weise. Mörike jedoch war so begeistert, dass dieser Vorfall seiner Liebe zu Mozart keinen Abbruch tat. Von nun an beschäftigte Mörike sich immer wieder mit der Person des Komponisten und las diverse Zeitschriften und Bücher über ihn. So beschloss er „ein kleines Charaktergemälde Mozarts“ aufzustellen und begann im Sommer 1852 mit der Niederschrift seiner Novelle. Die Erzählung erschien vollständig erstmals im Juli und August 1855 als Zeitschriftendruck im “Morgenblatt für gebildete Leser.“ Heute zählt Eduard Mörike zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikern des 19. Jahrhunderts. Diese Seminararbeit soll sich eingehend mit der Novelle „Mozart auf der Reise nach Prag“ von Eduard Mörike auseinandersetzen und sich vor allem mit dem Problem der Ökonomie und Mozarts Hang zur Selbstverschwendung beschäftigen. Die Arbeit ist in verschiedene Teile gegliedert, wobei sich der erste genau mit den verschiedenen Formen der Selbstverschwendung auseinandersetzt. Zuerst soll Mozarts Schwäche der Sparsamkeit deutlich gemacht werden. Es soll herausgearbeitet werden, in welchen Bereichen seines Lebens das Prinzip der Selbstverschwendung noch eine Rolle spielt. Zum einen soll Mozarts falsche Selbstdarstellung erkennbar werden und sein Versuch die Realität zu verdrängen. Dabei soll auf die optischen Aspekte, sowie auf die charakterlichen Eigenschaften eingegangen werden. Des weiteren soll Mozarts Arbeitsweise und sein Drang zur sexuellen Verschwendung herausgearbeitet werden. In diesem Teil soll auch geklärt werden, welche Konsequenzen Mozart aus seinem Handeln zieht und ob sein ökonomisches Problem für diese Novelle sinnvoll erscheint. Kann man Mozarts Verschwendungssucht als rein negativ betrachten oder gibt es auch positive Aspekte, die dieses Prinzip mit sich führt? Im weiteren Verlauf soll die innere Zerrissenheit Mozarts deutlich gemacht werden. Auf der einen Seite versucht Mozart alles dafür zu tun dem Bürgertum zu entfliehen und sich dem zu entziehen. Es gibt aber dennoch Ansätze an denen klar wird, dass Mozart eine geheime Sehnsucht hegt, doch dem Bürgertum anzugehören und sich dort wohl zu fühlen, was ihm