Für den Begriff "Effizienz" existieren in der Ärzteschaft sehr unterschiedliche Definitionen, in der Gesamtbetrachtung ist er aber tendenziell negativ belastet, da viele Mediziner damit eine den individuellen medizinischen Notwendigkeiten der Patientenbetreuung entgegengesetztes Arbeitsprinzip assoziieren, dass Orientierungsgrößen wie Fließband-Betreuung oder Gewinn-Maximierung dient. Ein Blick über den Tellerrand auf den Lebens-Alltag zeigt jedoch schnell, dass das Effizienz-Konzept für etwas ganz anderes steht: angenommen, es sollen Kartoffeln gekocht werden, dann lässt sich dieses Ziel dadurch erreichen, dass man sie 15 bis 20 Minuten in einem normalen Kochtopf gart oder deutlich schneller und mit weniger Energieverbrauch in einem Schnellkochtopf. Übertragen auf das Praxismanagement bedeutet das, dass effiziente Arbeit für das Erreichen eines Zieles so organisiert ist, dass möglichst wenig Zeit, Ressourcen und Energie verbraucht werden. Alles sollte so reibungslos und problemlos wie möglich ablaufen, sodass Freiraum für die wichtigen Dinge, wie z. B. eine intensivere Patientenbetreuung, bleibt. Doch das ist leider nicht die Realität der Praxisarbeit, hier findet sich oft eine Ineffizienz des Praxismanagements, d. h. die Arbeitsleistung wird aufgrund von Fehljustierungen mit einem deutlich höheren Aufwand erzielt als eigentlich notwendig ist. Verantwortlich für diese Fehljustierungen sind sog. "Effizienz-Killer". Hierbei handelt es sich um diejenigen Faktoren, die die effiziente Leistungserbringung in einer Haus- oder Facharztpraxis beeinträchtigen oder behindern. Diese Publikation präsentiert sie in Form eines Factbooks, d. h. als kommentierte Sammlung kurzer Beschreibungen der Störgrößen und ihrer Auswirkungen. Diese "Negativ-Darstellung" wurde gewählt, weil die beschriebenen Sachverhalte in jeder betroffenen Praxis bei entsprechender Sensibilisierung auf einen Blick identifizierbar sind. Durch eine einfache Spiegelung lassen sie sich jedoch in die für die Schaffung von Effizienz notwendige Veränderung wandeln. Ergänzende "Positiv-Checklisten" geben hierfür Hilfestellung.